Kardinal Marx zu Amazonas-Exhortation: Reformdebatten nicht gestoppt
Zugleich verwies Marx darauf, dass das Schlussdokument der Amazonas-Synode und das jetzt veröffentlichte Papstschreiben eine Einheit darstellten und zusammen betrachtet werden müssten: „Der Papst stellt klar: Das Gesamte ist die Frucht der Synode.“ Es sei bemerkenswert, dass Franziskus die Relevanz beider Schreiben betone und ausdrücklich nicht das eine durch das andere aufhebe.
Reformorientierte Beobachter hatten auf konkrete Aussagen zu einer stärkeren Rolle der Frauen und zur Priesterweihe von verheirateten Männern gehofft. Das Schlussdokument hatte entsprechende Überlegungen vorgelegt. In seinem aktuellen Schreiben greift der Papst diese nicht auf. Er lehnt Weiheämter für Frauen, etwa als Diakoninnen, vorerst ab. Auch befürwortet er einstweilen keine Lockerung der Zölibatspflicht für katholische Priester.
Weiter diskutieren
Franziskus fordere allerdings auf, weiter über diese Themen zu diskutieren, betonte Marx. Allerdings seien dabei die Unterschiede zwischen der Amazonas-Region und anderen Teilen der Welt zu beachten. Die im Papstschreiben enthaltenen Anregungen würden auch in die Diskussionen des Synodalen Wegs zur Zukunft des kirchlichen Lebens in Deutschland einfließen. Franziskus gebe dazu „eine ganze Reihe an pastoralen Anregungen“.
Darüber hinaus, so der Kardinal weiter, sei er der festen Überzeugung, „dass die vielen Aspekte des neuen Dokumentes wichtige Impulse für die Arbeit der Kirche mit Blick auf soziale und ökologische Fragen bieten“. Die deutschen Bischöfe würden bei der anstehenden Frühjahrs-Vollversammlung in Mainz Anfang März „über diesen Text und dessen Bedeutung für die Kirche in Deutschland, aber auch die Weltkirche, beraten. Sicherlich werden auch Punkte in die entsprechenden Foren des Synodalen Weges mit einfließen.“
(kna - cs)
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