Christen in Hanau: „Unsere Welt steht Kopf“
„Unsere Welt steht Kopf", sagte Pfarrer Torben Telder für den Vorstand der Arbeitsgemeinschaft. In Gedanken und Gebet fühlten sich die Christen in Hanau mit einer ganzen Stadt verbunden, die fassungslos dieser Tat gegenüberstehe, so Telder. Die ACK Hanau erklärte weiter, sie drücke ihr tiefes Mitgefühl und ihre Unterstützung den Angehörigen der Opfer aus. Darin eingeschlossen sei „auch die Familie des Täters".
Die ACK organisiert am Freitagabend um 18.00 Uhr einen Gedenkgottesdienst in der Freien evangelischen Gemeinde in Hanau. Auch am Sonntag werde die „Bitte um Frieden im gesellschaftlichen Miteinander" in die Gottesdienste aufgenommen.
Gefahr für Demokratie in Deutschland
Zum Freitag rief auch die islamische Gemeinschaft der Ahmadiyya in Deutschland ihre Mitglieder zum Gedenken an die Opfer in Hanau und zu Gebeten auf. „Seit einiger Zeit sehen Muslime in Deutschland mit zunehmenden Sorgen die Entwicklung des rechten Terrors", hieß es. Die Gefahr für Demokratie in Deutschland nehme zu. „Wir hoffen und beten, dass rechtzeitige Maßnahmen eine Wiederholung dieser Ereignisse ausschließen werden", erklärte die Ahmadiyya Muslim Jamaat Deutschland.
Der mutmaßliche Täter von Hanau hatte am späten Mittwochabend nach bisherigen Erkenntnissen zehn Menschen erschossen und sich anschließend selbst getötet. Unter den Toten sollen neun Menschen mit Migrationshintergrund im Alter zwischen 21 und 44 Jahren sowie seine 72-jährige Mutter sein. Die Bundesanwaltschaft attestierte dem Angreifer eine „zutiefst rassistische Gesinnung". Der mutmaßliche Schütze wurde in seiner Wohnung tot aufgefunden.
(kna – mt)
Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.