EU: Kardinal Hollerich mahnt zu europäischer Solidarität
Es könne keine Europäische Union geben, wenn sich die Ländern nicht gegenseitig helfen, sagt Kardinal Hollerich. Die historische Einigung, die die europäischen Staats- und Regierungschefs am Ende der vier Tage und vier Nächte dauernden Verhandlungen über den Hilfsfonds erzielt haben, stelle einen wichtigen Wendepunkt dar, nicht nur wegen der konkreten Auswirkungen, die sie zur Überwindung der durch die Pandemie verursachten Krise haben wird, sondern auch, weil sie der Zukunft der Europäischen Union eine neue Art des Umgangs mit den Beziehungen zwischen den Mitgliedsländern gebe. Der sogenannte „Recovery Fund“ ist mit 750 Milliarden Euro dotiert, davon 390 Milliarden in Form von Zuschüssen und 360 Milliarden in Form von Darlehen.
Nicht nur auf eine Nation beschränken
„Die erste Reaktion, nur an die eigenen Landsleute zu denken, ist falsch. Gerade als Christen können wir ja nicht die Mitmenschen auf eine Nation beschränken“, sagte Hollerich, Vorsitzender der katholischen EU-Bischofskommission Comece ist, in der Podcast-Reihe „Himmelklar - Fürchtet euch nicht!“ am Mittwoch.
Weiter mahnte der Kardinal eine politische Lösung für Flüchtlinge zu finden. Die Pandemie erschwere die Flüchtlingsarbeit, weil „man jetzt weniger Geld hat und das Geld auch braucht für den ökonomischen Aufbau des eigenen Landes“, so Hollerich. Dann werde nicht auf die Misere anderer geschaut - obwohl bekannt sei, dass in Libyen Menschen versklavt und ausgebeutet würden. Davor könne man in Europa „nicht einfach die Augen verschließen“.
(vatican news/domradio – mg)
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