D: Regionenkonferenzen des Synodalen Wegs beendet
Die Treffen mit jeweils etwa 50 Teilnehmern fanden anstelle der wegen der Pandemie verschobenen zweiten Synodalversammlung statt. Diese ist das höchste Gremium des Synodalen Weges, mit dem die Deutsche Bischofskonferenz (DBK) und das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) unter anderem nach dem Missbrauchsskandal verloren gegangenes Vertrauen zurückgewinnen wollen.
Am Vormittag diskutierten die Delegierten auf den Regionenkonferenzen über die Folgen der Corona-Krise für das kirchliche Leben. Wie unter einem Brennglas habe sie Probleme, aber auch Neuaufbrüche sichtbar gemacht. Neben allen anderen Folgen habe die Pandemie bewirkt, „dass wir als Menschen vor unsere Endlichkeit gestellt worden sind“, sagte der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki. Der Münchner Kardinal Reinhard Marx warnte vor Aberglaube und Verschwörungsmythen. Manche Briefe, die ihn erreicht hätten, zeugten von „magischen Vorstellungen“. Dazu gehöre unter anderem die Überzeugung, sich bei der Kommunion nicht mit dem Virus anstecken zu können.
Kontroverse Debatten über Frauen und Sexualität
Am Nachmittag standen Aussprachen zu den Themen Frauen und Sexualität auf dem Programm. Die dazu von den beiden zuständigen Arbeitsgruppen vorgelegten Papiere wurden teils kontrovers diskutiert. Der Aachener Bischof Helmut Dieser betonte, er hoffe auf eine merkliche Änderung der katholischen Sexualmoral. „Der Knackpunkt ist, dass viele Menschen die katholische Auffassung von Sexualität an vielen Stellen als diskriminierend empfinden“, sagte er der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA).
Die Verantwortlichen für das Frauen-Papier räumten mit Blick auf Kritik des Regensburger Bischofs Rudolf Voderholzer Versäumnisse ein. Voderholzer, selbst Mitglied der Arbeitsgruppe, hatte in einem Offenen Brief beklagt, dass Textbestandteile publiziert worden seien, über die das Forum noch nicht beraten habe. Außerdem, so Voderholzer weiter, lasse der Text „jedes theologische Niveau vermissen“. Darin heißt es unter anderem, Jesus habe Jüngerinnen und Jünger gehabt und niemanden geweiht. Daraus waren in dem Text Forderungen für mehr Mitwirkung von Frauen in der Kirche abgeleitet worden. Der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, nannte die Kritik berechtigt und betonte, dass eine theologisch „saubere“ Arbeit nötig sei.
Sternberg: Weiter forsch voranschreiten
ZdK-Präsident Thomas Sternberg würdigte in Dortmund die Gesprächsatmosphäre. Zugleich sei der Wunsch nach Veränderungen spürbar gewesen, sagte er der KNA. „Ich hatte den Eindruck, es gab sehr viel Ermutigung, eher forsch heranzugehen als zu vorsichtig.“
Bischof Bätzing beendete das Treffen in Frankfurt mit einem Augenzwinkern: „Es war entspannend, heute nicht entscheiden zu müssen.“ Die Beratungen werden im Februar 2021 auf der nächsten Synodalversammlung fortgesetzt.
(kna – mg)
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