Österreich: Telefonseelsorge zur Suizidprävention
Existenzielle Sorgen, Zukunftsängste und weniger soziale Kontakte auch aufgrund der Corona-Pandemie. Da sehen manche keinen Ausweg mehr und nehmen sich das Leben. Vor diesem Szenario haben Experten bei einer Pressekonferenz der „Telefonseelsorge OÖ - Notruf 142" der Diözese Linz" anlässlich des Weltsuizidpräventionstags gewarnt.
Die Corona-Krise und die damit einhergehenden Maßnahmen des Lockdowns hätten für viele Menschen eine Potenzierung ihrer Probleme bedeutet, erläuterte die Leiterin der Telefonseelsorge OÖ, Silvia Breitwieser. Ersichtlich wurde dies im massiven Anstieg der Beratungsgespräche von März bis Mai via Telefon, E-Mail oder Chat Kontakt. Das Angebot der anonymen Beratung stelle für Betroffene eine Art „Leuchtturm in diesen stürmischen Zeiten" dar.
„Lasst uns reden" – auch anonym
Die Experten riefen dazu auf, das Motto des heurigen Suizidpräventionstages „Lasst uns reden" bei Notsignalen anzuwenden. Suizidgedanken oder- absichten sollten immer ernst genommen werden und seien ein Notsignal für den Leidensdruck der Betroffenen. Auch für Angehörige können solchen Situationen eine emotionale Entlastung darstellen; sie sollten sich daher ebenfalls Hilfe holen, falls die Auseinandersetzung mit suizidalen Menschen belastend werde, riet die Telefonseelsorge.
Suizidrate in Österreich rückläufig
So ist die Telefonseelsorge erreichbar
Österreichweit rund um die Uhr unter der Nummer 142. Online-Hilfsangebote gibt es darüber hinaus unter www.onlineberatung-telefonseelsorge.at. Das Angebot ist vertraulich und kostenlos. Ähnliche Angebote gibt es auch in vielen anderen Ländern.
Hilfe für Angehörige
Zum Suizid-Präventionstag
Der 2003 von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und der International Association for Suicide Prevention (IASP) ausgerufene Tag soll zur Enttabuisierung des Themas Suizid beitragen und für die oftmals versteckten seelischen Nöte sensibilisieren. Die katholische Kirche in Österreich erinnert an diesem Tag bei speziellen Gedenkfeiern – etwa in Wien und St. Pölten - auch all jener Menschen, die durch Suizid gestorben sind.
(kap- sst)
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