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Das Benediktiner Kloster Einsiedeln in der Schweiz Das Benediktiner Kloster Einsiedeln in der Schweiz 

Schweiz: Letzter Propst von Kloster Fahr verstorben

47 Jahre lang verwaltete Pater Hilarius die Güter des Kloster Fahr am Rande der Stadt Zürich. Nun ist der Benediktiner am 10. September im Alter von 93 Jahren gestorben. Die Beerdigung wird am Donnerstag, den 17. September um 10.30 Uhr,in der Klosterkirche Einsiedeln gehalten.

In all den Jahren seines Dienstes pflegte der Mönch mit dem bürgerlichen Namen Hans Estermann intensiven Kontakt zu Besuchern, Organisationen und Behörden. Der Propst hatte Renovierungen an Klostergebäude und Kirche, den Neubau der Bäuerinnenschule und den Einbau einer Holzschnitzelheizung verantwortet. Ab 1991 war er auch Seelsorger.

Der Benediktiner habe die Güter des Kloster Fahr „umsichtig und weise“ verwaltet, sagte Priorin Irene Gassmann auf Anfrage von kath.ch. Insgesamt habe er dafür gesorgt, dass das Kloster „als grüne Oase und Ort der Gastfreundschaft im Limmattal erhalten bleiben konnte“, so Gassmann. Sie erwähnt auch seine Unterrichtstätigkeit an der klostereigenen Bäuerinnenschule. Da habe der Agronom viele Schülerinnen und deren Familien „in persönlichen und betrieblichen Fragen“ unterstützt. Der Ordensmann war bekannt und beliebt, so Irene Gassmann weiter. Die sonntäglichen Gottesdienste, die Pater Hilarius leitete, waren „meist voll mit Leuten aus der Umgebung“, sagte sie in einer früheren Stellungnahme.

Trotz Petition zurück berufen

Per Ende 2006 berief Abt Martin Werlen den inzwischen 79-jährigen Mitbruder zurück ins Kloster Einsiedeln – trotz einer Petition von 237 Personen, die den Benediktiner im Fahr behalten wollten. Pater Hilarius war der letzte Propst im Fahr. Nach seiner Rückkehr nach Einsiedeln wurde für das Kloster Fahr ein wirtschaftliches Organisationsreglement geschaffen. Dieses gibt den Benediktinerinnen vor Ort Mitbestimmung und Verantwortung auch für die Betriebe und Gebäude.

Mönch und Agronom

Hans Estermann hatte die Stiftsschule Einsiedeln 1949 mit der Matura beendet und danach gleich das Noviziat im Kloster begonnen. Nach der Priesterweihe 1954 begann er ein Studium an der ETH Zürich und schloss 1959 als diplomierter Ingenieur-Agronom ab, wie das Kloster anlässlich seines 80. Geburtstages am 31. Mai 2007 festhielt. Am letzten 8. September hatte der Benediktiner noch den 70. Jahrestag seiner Profess als Mönch des Klosters Einsiedeln gefeiert. 

(kath.ch - sst)

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14. September 2020, 09:13