Deutsche Bischöfe: Gefährdete Personen zuerst gegen Covid-19 impfen
Keine nationalen Egoismen
Mit Blick auf die internationale Situation forderte der Rottenburg-Stuttgarter Bischof, dass geeignete Impfstoffe auch weltweit zu vertretbaren Preisen zu Verfügung gestellt werden müssten. Nationale Egoismen bei der Verteilung der Impfdosen seien ebenso kontraproduktiv wie Versuche der Hersteller, einen möglichst hohen Verkaufspreis durchzusetzen. Dies gelte umso mehr, als erhebliche öffentliche Mittel in die Entwicklung der Impfstoffe investiert worden seien, erinnert Bischof Fürst.
Impfen aus Solidarität
Die Bischöfe sprechen sich gegen einen Impfzwang aus. Zugleich betonte Fürst aber, dass sich jeder Einzelne seiner Verpflichtung für den Schutz besonders verletzlicher Personen bewusst sein sollte. Christen sollten sich für ein solidarisches Miteinander einsetzen: Die Bereitschaft zur eigenen Impfung sei konkreter Ausdruck dieser Solidarität.
Nur ein Teil der Gesamtstrategie
Bei der Suche und Erprobung von Impfstoffen verlangen die Bischöfe, dass trotz des hohen Drucks die bisher gültigen strikten Qualitätsstandards aufrecht erhalten werden. Hierzu gehöre auch eine umfassende Aufklärung über Wirksamkeit und unerwünschte Wirkungen der einzelnen Impfstoffe. Niemand dürfe leichtfertig gefährdet werden.
Zugleich sehen die Bischöfe eine Impfung nur als - wichtigen - Teil einer Gesamtstrategie zur Milderung der Folgen der Corona-Pandemie. Gefordert seien weitere (sozial-)politische und ökonomische Hilfsmaßnahmen.
(kna/pm - mg)
Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.