D: Schöpfungsbewusstsein gehört zum Christsein dazu
Im seinem Bistum bemühe er sich, nachhaltig zu wirtschaften und umweltbewusst zu leben, im Sinne einer „solidarischen Lebensweise“, erläutert Hanke: „Teilen, achtsam mit Gottes Schöpfung umgehen und sie nicht ausbeuten, gehört ja zum christlichen Grundgedanken.“ In diesem Zusammenhang habe das Bistum bereits auf Ökostrom umgestellt, im kommenden Jahr solle dann auch ein Maßnahmenkatalog erarbeitet werden, um in absehbarer Zeit klimaneutral zu werden. Eine Rolle dabei solle auch sein Heimatkloster als geistliches Zentrum für Schöpfungsspiritualität im Bistum spielen, berichtet der Bischof.
Eine verschlafene Chance
Allerdings habe die Kirche eine „Chance verschlafen“, sich als Vorreiter einer Bewegung zu positionieren, die ökologisches und Schöpfungs-Bewusstsein vertritt, bedauert Bischof Hanke mit Blick auf die aktuellen Klimabewegungen wie Fridays for Future. So habe es bereits in den 80er Jahren eine „Art säkulare Asketen-Bewegung“ gegeben, die sich später in die Partei der Grünen verwandelt hatte: „Der Bewegung hätten wir uns mehr öffnen sollen“, meint der Bischof. Doch die Kirche habe damals „andere gesellschaftspolitische Aspekte in den Vordergrund gestellt, das Verbindende zu wenig gesehen“. Allerdings hätten gerade Ordensgemeinschaften seit den „1990er Jahren den ökologischen Weg konsequent“ eingeschlagen. Dies sei jedoch ohne große Beachtung der Öffentlichkeit, aber auch der „verfassten Kirche“ geschehen.
Die Umweltenzyklika Laudato si des Papstes habe mehr Beachtung außerhalb als innerhalb der Kirche gefunden, merkt Bischof Hanke an: „Da ist noch Luft nach oben, sich den vom Papst vorgestellten solidarischen Lebensstil stärker zu eigen zu machen“. Als Kirche im Westen sei sowohl im Denken als auch in der Mentalität „doch stark mit ... dem aktuellen Wirtschaftssystem verbunden, das auf Wachstum und immer mehr Wohlstand ausgerichtet“ sei: „Aber so kann das in Zukunft nicht weitergehen. Das spricht der Papst sehr deutlich an.“
(katholisch.de - cs)
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