Österreich: Weihnachten ist Gegenbeispiel zu „Ich-Religion"
„Wir sind nicht allein! Gott ist mit uns und er ist es vor allem mit den Armen und Zerschlagenen. Dort ist er auch zu suchen und dort ist ihm zu begegnen", sagte der Vorsitzende der Österreichischen Bischofskonferenz beim Hochamt zum Christtag im Salzburger Dom. Die teils „deftig anmutenden" biblischen Texte von Weihnachten zeigten ein Bild von Jesus, das heutigen Trends auch in der Glaubenshaltung entgegenstehe. Es sei auch eine „Absage jeglicher Form einer Ich-Religion", welche etwa in der gängigen Aussage „Ich habe meinen Glauben" durchscheine, so der Erzbischof.
Auftrag der Christen sei es, „im Sinne Jesu Mensch zu werden" und sein Werk der Verkündigung und Nächstenliebe weiterzuführen. Dies sei, so Lackner, die „frohe Botschaft von Weihnachten" und solle nicht nur einmal im Jahr, sondern als „Normalfall" umgesetzt werden.
Mit Blick auf die besonderen Umstände von Weihnachten in der Corona-Pandemie verwies der Erzbischof auf die „unvergleichlich tristen" Schilderungen des ersten Weihnachtsgeschehens. Die Not von Bethlehem, wo in den Herbergen kein Platz für die heilige Familie vor der Niederkunft Mariens war, sei dabei bloß die „Ouvertüre" für die „unverhältnismäßig viel größere Armut" des Kreuzestodes Jesu auf Golgotha. Sie könne mithelfen, „unsere Not ein wenig leichter zu verstehen", so Lackner.
(kap - sst)
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