D: Kölner Diözesanrat stoppt Zusammenarbeit
Das Verhalten der Bistumsleitung bei der Aufklärung des Missbrauchsskandals sei „unglaublich“, erklärte Tim-O. Kurzbach, Vorsitzender des Diözesanrates der Katholiken im Erzbistum Köln auf der Internetseite des Rates: „Wir befinden uns in der größten Kirchenkrise, die wir alle je erlebt haben. Verantwortliche müssen endlich auch Verantwortung übernehmen. Wir brauchen jetzt Klarheit! Sonst haben wir nie wieder die Chance, aus dieser Misere herauszukommen.“
Es bestehe die Gefahr, das dass „Vertrauen der Menschen in die Kirche nachhaltig zerstört und nicht mehr reparabel ist“. Die Mitglieder des Rates hätten daher „mit großer Mehrheit“ zwei Anträge beschlossen. Neben dem Stopp der Zusammenarbeit beim pastoralen Reformprozess brachte der Vorstand des Diözesanrates demnach einen Antrag zu einer Stellungnahme ein, die sich unter dem Titel „Sofortige Übernahme von persönlicher Verantwortung und Einstehen für persönliches Verschulden auch jenseits juristischer Klärung“ an die Verantwortlichen im Erzbistum richte und diese auffordere, das eigene Gewissen zu prüfen.
Versäumnisse müssen offen gelegt werden
Die Missbrauchsaufarbeitung der Erzdiözese hat nach der Nichtveröffentlichung eines Gutachtens zu erheblichem Unmut an der Kirchenbasis geführt. Der Erzbischof von Köln, Kardinal Rainer Maria Woelki, hatte im Dezember 2020 in einer Stellungnahme erklärt: „Um die gegen mich erhobenen kirchenrechtlichen Vorwürfe zu klären, bitte ich den Heiligen Vater um eine Prüfung in dieser Frage. Es bleibt dabei: Versäumnisse im Umgang mit sexualisierter Gewalt müssen offengelegt werden, unabhängig davon, gegen wen sie erhoben wurden. Dies bezieht auch mich ein.“
(pm – sst)
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