Eucharistiegemeinschaft: „Wir lassen bei der Frage nicht locker“
Zwar erwarte er in dieser Frage im neuen Jahr „nicht unbedingt“ offizielle Entscheidungen, sagte Feige in einem Interview der Zeitungen der Verlagsgruppe Bistumspresse. „Aber wir lassen bei der Frage nicht locker“, so der Bischof wörtlich. Das Thema sei weiter akut und dränge zu sensiblen Lösungen.
Hintergrund der Debatte ist ein Papier des Ökumenischen Arbeitskreises (ÖAK) vom Herbst 2019, das auf eine mögliche wechselseitige Teilnahme am Abendmahl beziehungsweise an der Eucharistie verweist. Im September vergangenen Jahres hatte die vatikanische Glaubenskongregation Einwände gegen das Papier erhoben und geltend gemacht, dass die Unterschiede im Eucharistie- und Amtsverständnis „noch so gewichtig“ seien, dass sie eine Teilnahme katholischer und evangelischer Christen an der Feier der jeweils anderen Konfession derzeit ausschlossen sei.
Bischof mahnt bei Abendmahlsfrage zu Geduld
Feige erläuterte, dass die Bischofskonferenz und der Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) kurz vor Weihnachten über das Thema gesprochen hätten. „Klar ist, dass wir das Votum des Ökumenischen Arbeitskreises, dass eine gegenseitige Einladung schon jetzt möglich ist, gemeinsam würdigen, dass wir Fortschritte sehen. Klar ist aber auch, dass wir noch Fragen haben und dass wir im Detail unterschiedliche Positionen einnehmen“, so der Bischof.
Für die Kirchen der EKD stelle es etwa kein Problem dar, katholische Christen in ihren Gottesdiensten zum Abendmahl einzuladen. „Wir können das umgekehrt nicht, jedenfalls nicht offiziell und generell. Allerdings sehen wir als katholische Kirche in Deutschland durchaus Spielraum für die persönliche Gewissensentscheidung des Einzelnen. Anders als das das römische Papier angedeutet hat.“
Zugleich mahnte Feige die Gläubigen bei der Abendmahlsfrage zu Geduld. Man müsse zur Kenntnis nehmen, dass die kirchliche Basis bei diesem Thema durchaus gemischt sei: „Es gibt diejenigen, die ökumenisch sehr bewegt sind und denen das alles nicht schnell genug geht. Es gibt aber auch diejenigen, die das ganz anders sehen. Und ich als Bischof muss beides wahrnehmen und kann mich nicht nur auf eine Seite schlagen.“
(katholisch.de – sk)
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