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D: Justitia et Pax fordert Aufarbeitung des kolonialen Erbes

Die Deutsche Kommission Justitia et Pax setzt sich für verstärkte Initiativen beim Umgang mit den Folgen von Kolonialismus ein. Der Kommissionsvorsitzende, Hildesheims Bischof Heiner Wilmer, unterstrich, dass Justitia et Pax die Bemühungen der Bundesregierung zur Aufarbeitung des Kolonialismus sehr begrüße, hieß es am Samstag in einer Mitteilung anlässlich der digitalen Frühjahrsversammlung.

Die Kommission erwarte, dass die Bemühungen in der nächsten Legislaturperiode intensiviert würden. „Dabei kommt es wesentlich darauf an, die Diskussionen mit den Partnern in den ehemaligen Kolonien sowie in Europa systematisch zu vertiefen und die auftretenden Konflikte respektvoll auszutragen“, erklärte Wilmer.

Die Kirche könne und müsse ihre vertrauensvollen, weltkirchlichen Beziehungen für „die tendenziell konfliktreichen, politischen Diskurse“ nutzen, so die Kommission. „Das schließt eine wahrhaftige Auseinandersetzung mit den ambivalenten Zusammenhängen von Mission und Kolonialismus, für die nicht zuletzt die missionsgeschichtlichen Sammlungen stehen, ausdrücklich mit ein.“

Schwerpunkt

Justitia et Pax habe in diesem Sinne den Umgang mit dem kolonialen Erbe zu einem der Schwerpunkte ihrer Tätigkeit in der jetzigen fünfjährigen Arbeitsperiode gemacht. In den Diskussionen und im Gespräch mit Botschafter Robert Dölger, dem Beauftragten für den Sahel und Subsahara-Afrika im Auswärtigen Amt, sowie Ruprecht Polenz, dem Vertreter der Bundesregierung bei den Verhandlungen mit den Nama und den Herero, sei deutlich geworden, dass der Umgang mit den Folgen des Kolonialismus eine „lange Zeit unterschätzte politisch-kulturelle Herausforderung für tragfähige internationale Beziehungen“ sei.

Die Rückgabe von menschlichen Überresten sei eine der vordringlichen Aufgaben, betonte die Kommission. „Die Überwindung der aus der Gewaltgeschichte resultierenden Beziehungsstörungen, wie zum Beispiel der asymmetrischen politischen und ökonomischen Beziehungen oder des Rassismus, kann nur gemeinsam mit den Partnern gelingen.“

Die 1967 gegründete Deutsche Kommission Justitia et Pax versteht sich als Forum der katholischen Einrichtungen und Organisationen, die im Bereich der internationalen Verantwortung der Kirche in Deutschland tätig sind. Die Kommission erarbeitet Beiträge zur Entwicklungs-, Friedens- und Menschenrechtspolitik Deutschlands und entwickelt Konzepte für die internationale Arbeit der katholischen Kirche.

(pm/kna – mg)

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06. März 2021, 12:39