Österreich: Passionskrippen werden wieder populärer
Passionskrippen zeigen das Geschehen der Kar- und Ostertage. Einige rücken den Karfreitag mit dem Sterben Jesu in den Mittelpunkt, andere zeigen auch das leere Grab und den Auferstandenen. Ähnlich wie bei Weihnachtkrippen sind die Szenen teils mit vielen kleinen Figuren belebt, die die Passion Christi in das Leben des Volkes einbetten.
In der Barockzeit erfreuten sich die Passionskrippen großer Beliebtheit, im Zug des aufklärerischen Josephinismus verschwanden sie in Österreich beinahe. Ihre Ursprünge liegen in Südeuropa. Mit den oft aufwendig gestalteten Darstellungen des Heiligen Grabes wollten Jerusalempilger ihre spirituellen Erfahrungen in ihre Heimat mitbringen.
Meist handelt es sich bei diesen Krippen um lebensgroße oder gar überlebensgroße Darstellungen des Leidens und Sterbens Christi. Gefördert haben diese Tradition laut Erzbistum Wien vor allem die Franziskaner, aber auch die Jesuiten, die die Reform der katholischen Kirche in der frühen Neuzeit vorantrieben.
In der Hochblüte während des Barock waren die Krippen selten für den Hausgebrauch bestimmt. Nur in den wenigsten Fällen hatten sie wohnungstaugliche Größen. Ihr Platz war und ist zunehmend wieder in Kirchen und Klöstern. Dort stehen sie oft schon aus praktischen Gründen allerdings nicht nur in der Fasten- und Osterzeit, sondern durchaus auch das ganze Jahr über, was ihnen auch den Namen „Jahreskrippe" einbrachte.
(kap – gs)
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