Österreich: Zeugen zu Missbrauch in kirchlichen Heimen gesucht
Die Forscher suchen nun nach ehemaligen Heimkindern, Verwandten oder Mitarbeitern, die über den Alltag in den Heimen berichten können, wie die Kronenzeitung am Montag berichtete. Konkret geht es um die Heime Martinsbühel, Scharnitz, Josefinum/Volders, Bubenburg/Fügen, St. Josef/Mils, Thurnfeld/Hall und Elisabethinum/Axams.
Dreierkommission begleitet das Forschungsprojekt
Das Projekt hat eine längere Vorgeschichte: Nach schwerwiegenden Missbrauchsvorwürfen gegen das von Benediktinerinnen geführte Mädchenheim Martinsbühel in Zirl wurde im Februar 2019 in Tirol die sogenannte „Dreier-Kommission“ ins Leben gerufen, die die Missbrauchsvorwürfe aufarbeiten soll. Die Mitglieder der „Dreier-Kommission“ wurden in enger Abstimmung zwischen Land, Diözese und Orden entsandt. Im November 2019 wurde die Arbeit der Kommission auf weitere Heime ausgeweitet. Begleitet von der Dreierkommission startete dann 2020 das Forschungsprojekt.
Alle Informationen würden streng vertraulich behandelt, heißt es vonseiten der Forscher. Die Interviews würden wissenschaftlich verwendet, Datenschutzbestimmungen würden immer eingehalten. Zugleich wurde darauf hingewiesen, dass Fragen des Opferschutzes und von Entschädigungsansprüchen nicht Teil des Forschungsprojekts seien. Eine Vermittlung an die zuständigen Stellen sei aber selbstverständlich möglich.
Zeitzeugen können sich schriftlich beim Institut für Zeitgeschichte, Universität Innsbruck,
telefonisch (0512/507-44 016) oder per E-Mail bei den Projekt-Mitarbeitern melden: friedrich.stepanek@uibk.ac.at; ina.friedmann@uibk.ac.at.
(kap - pr)
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