Bischof Georg Bätzing Bischof Georg Bätzing 

Deutsche Bischöfe und Laien begrüßen Synoden-Ankündigung

Der vom Vatikan angekündigte weltweite Beratungsprozess zu Gemeinschaft und Teilhabe in der katholischen Kirche ist nach den Worten des Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, ein „starkes Zeichen für die Mitwirkung“ aller Gläubigen.

Wie nie zuvor werde das Volk Gottes in die Vorbereitung und den Weg einer Weltbischofssynode einbezogen. In Deutschland werde dieser Prozess „durch den bereits eingeschlagenen Synodalen Weg ergänzt“, so Bätzing in einer Pressemitteilung vom Freitag.

Der weltweite synodale Prozess wird am 9. und 10. Oktober dieses Jahres offiziell durch den Papst eröffnet, in den Ortskirchen fällt der Startschuss eine Woche danach. Wie der Sekretär der Bischofssynode, Kardinal Mario Grech, an diesem Freitag bekannt gab, sollen die einzelnen Phasen neben den Ortskirchen auch eine Reihe von Organisationen sowie die einzelnen Bischofskonferenzen durchlaufen, bevor der Weg im Oktober 2023 in die Bischofsversammlung im Vatikan einmündet.

Zwei Wege, ein Ziel

Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz sagte, man wolle die Erfahrungen des Synodalen Weges in Deutschland in den synodalen Prozess der römischen Bischofssynode einbringen. Bätzing betonte, es handle sich um „zwei verschiedene Wege, die ein gemeinsames Ziel haben: die Frohe Botschaft des Evangeliums heute unter den ,Zeichen der Zeit‘ sichtbar und lebbar zu machen“. Mit den Etappen der Synode will sich der Ständige Rat der Deutschen Bischofskonferenz im Juni befassen.

Bätzing sprach mit Blick auf das Vorhaben des Vatikan von einer neuen Form von Synodalität und teilte mit, er begrüße das zugrundeliegende Kirchenverständnis. „Es ist eine Chance für die gesamte Weltkirche, dass die Gläubigen auf den verschiedenen Ebenen des kirchlichen Lebens überall eingeladen sind, sich anhand von gemeinsamen Vorbereitungsdokumenten und Fragebögen an diesem Weg zu beteiligen“, sagte der Limburger Bischof.

Auch Laien zeigen sich erfreut

Auch das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) begrüßt den vom Vatikan angekündigten Prozess. Dieser Schritt zeige, dass die Reformbewegung in Deutschland in Rom mit Interesse wahrgenommen worden sei, sagte ZdK-Sprecherin Britta Baas am Freitag der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Der Synodale Weg in Deutschland werde weitergehen, und man nehme dankbar zur Kenntnis, dass dieser Prozess offenkundig die Weltkirche inspiriere.

Synodale Prozesse zusammenführen

Der Papst habe bereits zu Beginn seines Pontifikats dazu aufgerufen, auf konkrete Probleme vor Ort einzugehen und dezentrale Lösungen zu finden, fügte Baas hinzu. Insofern sei es konsequent, die synodalen Prozesse, die auch in verschiedenen anderen Ländern liefen, nun auch auf weltkirchlicher Ebene zusammenzuführen. Der Synodale Weg in Deutschland werde sich zu gegebener Zeit in diesen Prozess einbringen, so Baas.

In Deutschland beraten derzeit die katholischen Bischöfe und ZdK über die Zukunft kirchlichen Lebens. Themen dieses Reformdialogs unter dem Titel „Synodaler Weg“ sind die Sexualmoral, die priesterliche Lebensform, Macht und Gewaltenteilung sowie die Rolle von Frauen in der Kirche.

Die Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) zeigte sich ebenfalls erfreut über die Ankündigung aus dem Vatikan. Man begrüße den weltweiten Prozess, „der die Synodalität der Kirche ernstnimmt", unter unterstütze ihn „gerne mit unseren Erfahrungen, unserer Kompetenz und unserer Expertise, die wir bereits in den Synodalen Weg in Deutschland einbringen", zitiert eine Aussendung der kfd deren stellvertretende Bundesvorsitzende Agnes Wuckelt.

Wie der Vatikan mit einem Schreiben an alle Bischöfe weltweit ankündigte, soll die nächste Bischofssynode in einem dreistufigen Prozess von Oktober 2021 bis Oktober 2023 stattfinden. Das Thema lautet „Für eine synodale Kirche: Gemeinschaft, Partizipation und Mission“. 

(pm/kna - cs)

 

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21. Mai 2021, 15:05