Zum Priestertum berufene Frauen: „Bleibt im Dialog“
Das sagte sie jetzt in einem Interview mit der Zeitung „Kirche und Leben“ des Bistums Münster. „Das müsste die Kirche selbstverständlich auch tun“, so Kluitmann weiter zu ihrer Dialogempfehlung, „und das müsste sie auch stärker tun.“ Der Synodale Weg sei „dafür ein guter Anfang“, allerdings gebe es da „noch Luft nach oben“.
Durch theologische Forschung und die Bereitschaft zum Dialog könnten Frauen innerhalb der Kirche für Veränderungen eintreten, so die Theologin und Psychologin, die seit über 30 Jahren Lüdinghauser Franziskanerin ist. Sie sieht eine Spannung zwischen dem Gefühl vieler Frauen, zum Priesteramt berufen zu sein, und der lehramtlichen Entscheidung, keine Frauen zur Priesterweihe zuzulassen. Diese Entscheidung hat Papst Johannes Paul II. in seinem Schreiben „Ordinatio sacerdotalis“ von 1994 bekräftigt.
„Dennoch gibt es offenbar derzeit die Berufung vieler Frauen, dafür zu kämpfen, dass sich da etwas ändert“, so Kluitmann. „Dabei ist es ganz wichtig, dass die Frauen nicht in eine Opferrolle geraten oder sich selber da hineinmanövrieren. Gott macht keine Fehler, Menschen schon. Ich glaube, dass Gott einen Plan mit diesen Entwicklungen hat.“
Die Entscheidung darüber, ob eine Berufung echt sei, liege bei der Kirche, so die Ordensfrau. Doch wenn „in der Kirche eine relativ kleine Sorte Menschen“ die wichtigsten Entscheidungen treffe, nämlich „nur Männer mit einer bestimmten Ausbildung“, dann zeige das einen „Mangel an Diversität“.
In „Ordinatio sacerdotalis“ erklärt Johannes Paul II. „kraft meines Amtes, die Brüder zu stärken (vgl. Lk 22,32), dass die Kirche keinerlei Vollmacht hat, Frauen die Priesterweihe zu spenden, und dass sich alle Gläubigen der Kirche endgültig an diese Entscheidung zu halten haben“. Hinter diese Entscheidung hat sich auch Papst Franziskus gestellt. Zugleich betont der Papst, dass Frauen eine wichtigere Rolle in der Kirche spielen sollten.
(kirche und leben – sk)
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