Ukraine: Caritas-Österreich besucht Kriegsgebiet
Die humanitäre Situation habe sich durch die Pandemie und zuletzt die verstärkten Kampfhandlungen nochmals verschärft. Besonders die alten Menschen, die Kinder und weitere besonders verletzliche Bevölkerungsgruppen wie Kranke würden besonders leiden, so Landau. Besonders schlimm sei die Situation entlang der sogenannten Kontaktlinie, in der rund eine halbe Million Menschen leben.
Dazu komme eine massive Verunsicherung der Bevölkerung durch die jüngsten Truppenbewegungen und Kampfhandlungen. Bei vielen Menschen würden frühere Kriegstraumata wieder akut.
Helfen, wo immer man kann
Die Caritas helfe, wo immer sie könne, berichtete Landau: „Es geht um die Versorgung der Menschen mit dem Nötigsten, um Nahrungsmittelhilfe oder Medikamente. Auch um die Wasserversorgung müsse man sich teils schon kümmern. Wenn die Caritas nicht hilft, dann hilft diesen Menschen niemand mehr.“
Viele Ukrainer, die im Ausland gelebt und gearbeitet haben, hätten wegen Corona ihren Job verloren und seien in die Heimat zurückgekehrt. Nun fehle den Familien nicht nur diese Einkommen, sondern es gelte noch eine Person mehr zu versorgen. „Das schaffen die Familien aber nicht mehr“, berichtete Landau.
„Wir dürfen unsere Nachbarn in der Ukraine nicht im Stich lassen“, appellierte der Caritas-Präsident an die Solidarität der Österreicherinnen und Österreicher. Sein Appell richte sich aber auch an die heimische Regierung. Diese habe bereits Mittel aus dem Auslandskatastrophenfonds bzw. über die Austrian Development Agency (ADA) zur Verfügung gestellt, so Landau. Er bitte aber angesichts der Not vor Ort um weitere dringend benötigten Mittel.
Landau ist nicht nur als österreichischer Caritas-Präsident, sondern auch als Präsident der Caritas Europa in der Ukraine. Sein Appell gelte dementsprechend auch ganz Europa, "das sich mit den Menschen in der Ukraine solidarisch zeigen muss", wie er betonte.
(kap – mg)
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