Unser Buchtipp: Die Welt des Adels
Alle Menschen sind gleich. Dieser Leitspruch wurde zwar durch die Französische Revolution populär, ist jedoch ein Grundpfeiler des Christentums. Doch Kaiser und Könige ließen sich von Päpsten und Bischöfen krönen. Wie passte das zusammen? Dazu erfährt man im neuen Buch „Die Welt des Adels. Europas Herrscherhäuser vom Mittelalter bis heute“ einen guten, vorurteilsfreien Überblick. Dass es nämlich in Europa auch mit dem Aufkommen des Christentums adelige Familien gab, ist nicht zuletzt den Theologen des Mittelalters zu verdanken. Einen religiösen Bezug gab es also allemal.
Nicht nur für Historiker interessant
Im Buch von Musall und Schnurr kommen gleich mehrere Historiker und Adel-Experten zu Wort. So erläutert der Historiker Werner Hechberger, dass es eigentlich den Adel nicht „schon immer gab“ - und auch Normalsterbliche konnten aufsteigen. Auch kommen die „edlen Mannen in schwerer Rüstung“ und die Bedeutung der Ritter-Kultur vor. In einem Beitrag von Torben Müller wird der Werdegang der Habsburger aufzeigt, was als gutes Beispiel in einem sehr bunten Buch dient.
Im Grunde handelt sich bei dem Werk um eine Sammlung von verschiedenen Artikeln, Interviews und kurzen Aufsätzen. Das ist sehr lesefreundlich und gleichzeitig sehr informativ. Was fehlt, ist ein roter Faden. So lässt sich viel aus dem Buch herauspicken, aber ein großer Zusammenhang – also ein Bogen – fehlt. Was positiv auffällt: es kommen sowohl die „früheren“ Adeligen als auch die heutige Adelswelt vor. Das Buch ist also nicht nur für Historiker interessant. Wer sich für die zum Teil doch geheimnisvollen und faszinierende Welt des Adels interessiert, der wird an der Lektüre Spaß haben.
Zum Mitschreiben: Bettina Musall (Hrsg.), Eva-Maria Schnurr (Hrsg.): Die Welt des Adels. Europas Herrscherhäuser vom Mittelalter bis heute. Ein Spiegel-Buch. Erschienen im DVA-Verlag. Preis: 20 Euro.
Eine Rezension von Mario Galgano.
(vatican news)
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