Kardinal Marx Kardinal Marx 

D: „Priester sind keine Kontrolleure“

Priester sollen sich nicht von den Menschen absondern und auch nicht für etwas Besonderes halten. Das sagte der Münchner Erzbischof, Kardinal Reinhard Marx, am Samstag bei einer Messe mit Priesterweihen in München.

Priester seien „nicht die Kontrolleure und Besitzer und Verwalter des Geistes Gottes“, so Marx weiter. Sie seien aber „beauftragt, von diesem Geist zu sprechen und den Menschen zu helfen, die Kraft des Geistes, die in ihnen steckt in Taufe und Firmung zu entwickeln und nicht schlafen zu lassen, nicht ruhen zu lassen“.

Es gelte nicht zu wetteifern um Macht und Einfluss, sondern darum, was man für die anderen tun könne.

„Der Punkt, von dem alles ausgeht“

„Wenn wir uns wirklich neu auf den Weg machen“, so Marx, „dann müssen wir uns immer wieder konzentrieren auf den Punkt, von dem alles ausgeht“. Diesen Punkt schätzten die Menschen auch heute. „Sie suchen Männer des Gebetes, sie suchen Männer, die bereit sind, sich zu verschenken.“

Marx hatte unlängst dem Papst seinen Rücktritt vom Amt des Erzbischofs von München und Freising angeboten. Damit wollte er auf die institutionelle Verantwortung der Kirche für Missbrauchsskandale hinweisen. In einem Schreiben erklärte Marx mit einem Zitat des Nazi-Gegners Alfred Delp außerdem, die Kirche in Deutschland sei an einem „toten Punkt“. Papst Franziskus hat Marx gebeten, im Amt zu bleiben.

(erzbistum münchen/vatican news – sk)
 

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26. Juni 2021, 12:18