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Österreich: Herz-Jesu-Frömmigkeit in Tirol aktuell

In ganz Tirol wurde rund um das Herz-Jesu-Fest am 11. Juni an die dort besonders ausgeprägte Verehrung des Herzens Jesu erinnert. Das Fest wird an diesem Tag oder am Sonntag darauf besonders feierlich begangen, seit sich das Land im Jahr 1796 in Kriegsgefahr dem Schutz durch das Herz Jesu in einem Gelöbnis anvertraut hat. Der Innsbrucker Bischof Hermann Glettler leitete dazu den traditionellen Landesgelöbnisgottesdienst in der Stiftskirche Stams.

An der 225. Gelöbnis-Erneuerung mit dem Stamser Abt German Erd nahmen auch Landeshauptmann Günther Platter und Mitglieder des Landtags teil. Bei dem Gottesdienst erneuerte das offizielle Tirol ein Gelöbnis aus dem Jahr 1796: Damals hatten die Tiroler Landstände in Kriegsgefahr das Land unter den besonderen Schutz des Heiligsten Herzens Jesu gestellt.

In seiner Predigt unterstrich Bischof Glettler die bleibende Aktualität der Herz-Jesu-Frömmigkeit: „Das Jubiläum 225 Jahre Herz-Jesu-Gelöbnis motiviert zur Nachfrage nach einem herz-haften und weltoffenen Glauben für die heutige Zeit." Damals wie heute würde die Herz-Jesu-Spiritualität den Mensche Kraft schenken, sie „ent-ängstigen" und sie „zu einem entschlossenen Handeln befähigen", so der Bischof.

„Die aktuellen Herausforderungen verlangen nicht weniger nach einem starken Glauben, der um Gottes Herzschlag für jeden Menschen weiß“

„Die aktuellen Herausforderungen verlangen nicht weniger nach einem starken Glauben, der um Gottes Herzschlag für jeden Menschen weiß, Zuversicht vermittelt und zu einem solidarischen Verhalten befähigt."

Zeitgemäße Herz-Jesu-Frömmigkeit


Zudem erinnerte Glettler an den Diözesanpatron Petrus Canisius, für den eine zeitgemäße Herz-Jesu-Frömmigkeit gleichermaßen in „persönlicher Herzensbildung und in einer Neuorientierung der Gesellschaft" bestanden habe. „Aufnahme und Resonanz für Leid und Freude, herausfordernde und heilsame Begegnung sowie die Befähigung zu einem Plus an Engagement - all das macht eine zeitgemäße Herz-Jesu-Frömmigkeit aus", so der Bischof abschließend.

Hintergrund: Gelöbnis in Tirol


Die katholische Kirche feiert das Hochfest „Heiligstes Herz Jesu", das mit der Seitenwunde Christi einen Aspekt des Karfreitags aufgreift, weltweit am dritten Freitag nach Pfingsten. In Tirol wird das Fest an diesem Tag oder am Sonntag darauf besonders feierlich begangen, seit sich das Land im Jahr 1796 in Kriegsgefahr dem Schutz durch das Herz Jesu in einem Gelöbnis anvertraut hat. Diese Weihe wird alljährlich erneuert durch das öffentliche Versprechen, „Jesus und seiner Botschaft treu zu bleiben". 

„Herz haben - Herz zeigen“

Fixer Bestandteil der Tiroler Herz-Jesu-Feierlichkeiten ist seit einigen Jahren der „Tag der Herzlichkeit", zu dem der Bischof-Stecher-Gedächtnisverein heuer unter dem Motto  „Herz haben - Herz zeigen" zu verschiedenen Aktionen einlud. Der Bischof-Stecher-Gedächtnisverein hat zum 225. Gelöbnis-Jubiläum und zum 100. Geburtstag von Bischof Reinhold Stecher (1921-2013) außerdem eine 120-seitige Broschüre mit dem Titel „herz.jesu.2021" herausgegeben, in der sich die Autoren mit einer zeitgemäßen Feierkultur auseinandersetzen.

(kap - sst)

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12. Juni 2021, 14:47