Beate Gilles: Herausforderungen und Herzensanliegen
Formell wurde die Amtsbezeichnung für die Leiterin des Sekretariats der Deutschen Bischofskonferenz in diesen Tagen von „Sekretärin“ in „Generalsekretärin“ geändert – mit einem Dekret der vatikanischen Bischofskongregation, das die Amtsbezeichnung damit an den internationalen Sprachgebrauch anglich. Für Beate Gilles sind ihre neuen Aufgaben Herausforderung und Herzensanliegen, sagte sie dem Domradio Köln:
„Ich gehe jetzt auch nochmal stärker in die Kirche hinein, als ich das bisher ja schon war. Mir ist nochmal deutlich geworden: Mein Lebensweg ist total eng mit der Kirche verknüpft. Ich habe in der Kirche immer Orte gefunden, an denen ich das leben und gestalten konnte. Ich bin immer auf Menschen getroffen, die das auch mit mir gestalten konnten. Das ist etwas, wo ich denke: Ja, ich bin auch Teil dieser Institution und für mich geht Glauben nicht ohne diese Institution. Ein Stück daran zu arbeiten und mitzuwirken, dass diese Institution auch weitergeht und sich zukunftsfähig gut aufstellt, das ist eine große Aufgabe, aber für mich auch ein wirkliches Herzensanliegen.“
Viel Erwartung, viel Hoffnung
Dass nun das erste Mal eine Frau Generalsekretärin der Deutschen Bischofskonferenz ist, hat für viel Aufmerksamkeit gesorgt. Auch Gilles nimmt das sehr deutlich wahr:
„Ich merke, dass da von außen mehr an mich herangetragen wird, als ich das selber kann. Ich merke, dass in den Rückmeldungen viel, viel Hoffnung mitschwingt, dass es ein wichtiges Zeichen ist und dass es Veränderungen gibt. Ich gucke mit großem Respekt auf das, was mein Vorgänger Pater Langendörfer über viele Jahre gemacht hat und übernehme ein wunderbares, nicht nur schön gebautes, sondern auch sehr gut bestelltes Haus. Da hineinzukommen und was das letztendlich bedeutet, auch in dieser Zeit, daran muss ich mich noch herantasten. Man kann aus diesem Titel ja etwas Schönes machen. Manchmal betone ich vielleicht mehr die ,Sekretärin‘ und an anderer Stelle dann das andere. Daher glaube ich, hat das eine gute Bandbreite.“
Über die Rolle der Frau in der katholischen Kirche wird derzeit intensiv im Rahmen der Reformdebatte „Synodaler Weg“ nachgedacht. Auf die Frage, ob Gilles sich selbst - als Frau in einer wichtigen kirchlichen Funktion - als Hoffnungsträgerin empfindet, antwortet die frisch gebackene Generalsekretärin:
„Ich merke, dass Menschen das damit verbinden. Ich finde wichtig, dass wir in der Kirche diese Hoffnung haben und mit Hoffnung in die Zukunft gehen. Ich glaube, dass es insgesamt für die Kirche im Moment eine ganz wichtige Zeit ist, aber auch eine gute Zeit. Es ist eine gute Zeit für mich, hier zu starten. Mit dem Synodalen Weg sind viele Themen aufgerufen, die schon lange da sind, aber nie so ein Forum hatten, um wirklich gemeinsam in dieser Breite angegangen zu werden. Da ist auch viel Hoffnung drin. Dass ich da jetzt mit einsteigen kann und das mitgestalten kann, das ist eine grandiose Aussicht.“
(domradio/vatican news – pr)
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