Caritas international will Programme unter Taliban weiterführen
„Wir arbeiten für die Landbevölkerung, für die armen Menschen hier, für marginalisierte Bevölkerungsgruppen wie Frauen und Kinder, wie Drogenabhängige“, sagte Recker. Die Hilfsprojekte in Kabul lägen derzeit auf Eis, in den Provinzen laufe die Arbeit jedoch „noch ein bisschen weiter“, berichtete Recker. Die Taliban hätten Caritas international aktiv gebeten, die Maßnahmen in den Provinzen fortzusetzen. „Da haben wir sehr gute Signale von den Taliban bis jetzt gehört.“ Unter anderem gebe es Projekte im psychosozialen Bereich, für Drogenabhängige, für Mutter-Kind-Gesundheit sowie klassische Nothilfeprojekte.
Der Büroleiter rechnet mit einer friedlichen Machtübernahme. Offen sei jedoch, was danach passiere. Unter den Taliban gebe es sowohl moderate als auch radikale Strömungen. „Da muss man mal gucken, wer sich durchsetzt und wer im Endeffekt dann das Sagen hat.“ Persönlich werde er nicht bedroht und sehe das auch nicht auf sich zukommen. Sorgen mache er sich jedoch um die afghanischen Mitglieder seines Teams, die religiösen und ethnischen Minderheiten angehören.
Noch sei unklar, ob er das Land verlassen werde, sagte Recker. „Die Möglichkeiten zur Evakuierung sind so ein bisschen nebelig.“ Zudem wolle er sich weiterhin um die nationalen Teammitglieder und um laufende Programme kümmern.
(kna – mg)
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