Schweiz: Ehe dauern länger, aber Anteil der Scheidungen steigt
In der Schweiz werden seit fünf Jahren jährlich zwischen 16.000 und 17.000 Ehe-Scheidungen vorgenommen. Das eidgenössische Bundesamt für Statistik hat nun für die juristischen Auflösungen der zivilrechtlichen Ehen die Durchschnittsdauer aufgelistet. Dabei stellte das Statistikamt fest, dass seit 1970 die Ehedauer bei der Scheidung kontinuierlich gestiegen ist.
Ebenfalls aufgelistet hat das öffentliche Amt in Bern der Anteil der geschiedenen Ehen nach Heiratsjahrgang. Demnach waren 27 Prozent der Ehen, die 1970 geschlossen wurden, nach 30 Jahre Ehedauer aufgelöst. 5,6 Prozent der Ehen von 1970 waren nach fünf Jahren beendet. Für Ehen, die 1980 geschlossen wurden, waren 35, 9 Prozent nach 30 Jahren aufgelöst, während 8,6 Prozent, der Trauungen im Jahr 1980 nach 5 Jahre Ehe wieder beendet waren. Die Eheschließungen im Jahr 1990 weisen eine Scheidungsrate von 42,9 Prozent auf für jene, die seit mehr als 30 Jahren verheiratet sind, und 10,4 Prozent für jene mit 5 Jahren seit der Vermählung.
Länger und brüchiger
Damit zeigt sich auf, dass eine Ehe im Durchschnitt länger aufrechterhalten bleibt, doch der Anteil der Scheidungen – gerade nach einem langjährigen Zusammenleben – immer größer wird. Man bleibt länger zusammen, aber dafür gibt es für Ehen nach 30 Jahren Ehedauer immer mehr Scheidungen.
Die Datenerhebung nimmt ausschließlich zivile Eheschließungen in den Blick. Kirchliche Trauungen werden nicht berücksichtigt. Das gilt auch für zivilrechtlich anerkannte Partnerschaften gleichgeschlechtlicher Paare, die es erst seit wenigen Jahren gibt. Die zivilrechtliche Ehe für gleichgeschlechtliche Paare wurde in der Schweiz erst am vergangenen Sonntag bei einer Volksabstimmung angenommen.
(pm – mg)
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