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Eva Maria Welskop-Deffaa, die neue Präsidentin des Deutschen Caritasverbandes Eva Maria Welskop-Deffaa, die neue Präsidentin des Deutschen Caritasverbandes 

D: Caritas hat neue Präsidentin

Eva Maria Welskop-Deffaa, bisher Mitglied im Vorstand für Sozial- und Fachpolitik im Deutschen Caritasverband, ist am Mittwoch zur neuen Präsidentin des Deutschen Caritasverbandes gewählt worden. Sie folgt auf Prälat Dr. Peter Neher, der das Amt 18 Jahre lang innehatte.

Erstmals steht damit eine Frau an der Spitze von Deutschlands größtem Sozialverband, in dem 80 Prozent der 690.000 Mitarbeiter Frauen sind. Sie setzte sich mit 81 von 161 möglichen Delegiertenstimmen im zweiten Wahlgang gegen ihre Mitbewerber Christian Hermes (74 Stimmen) und Markus Leineweber (sechs Stimmen) durch. In einer ersten Reaktion dankte Welskop-Deffaa für das in sie gesetzte Vertrauen. Es sei ein positives Signal, dass der Caritasverband nun erstmals von einer Frau geleitet werde.

Wichtige Rolle

Als Präsidentin ist Welskop-Deffaa von der Delegiertenversammlung auf sechs Jahre gewählt. Zu ihren Aufgaben gehört, den Deutschen Caritasverband gegenüber Kirche und Öffentlichkeit zu präsentieren und den Vorsitz in den Gremien der deutschen Caritas, mit Ausnahme der Finanzkommission, zu führen. Außerdem kommt ihr eine wichtige Rolle in der Mitgestaltung der deutschen Sozialpolitik zu. Einige ihr besonders wichtige Themenbereiche hob Welskop-Deffaa gleich nach ihrer Wahl zur Verbandspräsidentin hervor: die Stärkung des Sozialstaates, eine sozialgerechte Gestaltung der Klimapolitik und den digitalen Wandel.

Seit 2017 im Vorstand

Welskop-Deffaa ist studierte Volkswirtin. Bereits seit 2017 saß sie im Vorstand des Deutschen Caritasverbands. Dort war sie zuständig für die Digitale Agenda des Caritasverbandes. Zuvor arbeitete die Duisburgerin im Vorstand der Gewerkschaft Verdi und leitete von 2006 bis 2012 die Gleichstellungsabteilung im Bundesfamilienministerium. Auch für das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) und den Katholischen Deutschen Frauenbund (KDFB) war Welskop-Deffaa tätig.

Bischof Bätzing gratuliert

Einer der ersten Gratulanten war Bischof Dr. Georg Bätzing, Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz, der der neuen Präsidentin für die „verantwortungsvolle Aufgabe viel Erfolg, einen mutigen Blick nach vorne und über allem Gottes Segen“ wünschte. Als Herausforderungen für die neue Präsidentin nannte er Fragen zur „Digitalisierung des Wohlfahrtsbereichs, zu einer sozial gerechten ökologischen Transformation, zur auskömmlichen Refinanzierung des Sozial- und Gesundheitswesens oder zu Erhalt und Verbesserung des Lebensschutzes am Lebensanfang und –ende“, denen man sich besonders widmen müsse. Weiters hielt er fest, dass der Deutsche Caritasverband nicht nur ein positives Aushänge- und Identifikationsschild der katholischen Kirche in Deutschland sei, sondern für eine wertebasierte, vom christlichen Glauben inspirierte und sich stets im Kontext mit der Kirche sehende Arbeit stehe. „Wir dürfen mit Recht stolz darauf sein, eine solche breit gefächerte kirchliche Institution zum Wohl der Nächsten zu haben, die mit ihrem Namen weit über das konfessionell geprägte Milieu unseres Landes hinaus bekannt ist.“

Größter privater Arbeitgeber Deutschlands

Die Caritas ist der größte private Arbeitgeber in Deutschland. 690.000 Mitarbeiter arbeiten hauptamtlich für die deutsche Caritas. Das Engagement des Verbands ist breit gefächert und umfasst alle Gebiete der Gesundheits-, Jugend- und Sozialhilfe. Rund 8.000 rechtlich eigenständige Träger unterhalten bundesweit mehr als 24.000 Einrichtungen wie Kindertagesstätten, Altenpflegeheime, ambulante Pflegedienste oder Beratungsstellen. Auch digitale Angebote haben zuletzt an Bedeutung gewonnen. Teil des Verbands ist die Hilfsorganisation Caritas international, die weltweit Katastrophen- und humanitäre Hilfen organisiert. Finanziert wird die Caritas durch die öffentliche Hand, Beiträge und Spenden sowie durch kirchliche Zuschüsse.

(pm – gh)

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14. Oktober 2021, 11:31