D: Synodaler Weg endet vorzeitig wegen mangelnder Teilnehmer
Am Ende der Vollversammlung des Reformdialogs zur Zukunft der katholischen Kirche in Deutschland hat das Präsidium eine positive Bilanz gezogen. „Nach drei Tagen, die sehr arbeitsreich waren und in denen wir sehr viel auf den Weg gebracht haben, sitze ich hier in großer Dankbarkeit für das hohe Engagement“, sagte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, am Samstag in Frankfurt. Es sei ein „unglaubliches Konvolut“ von Papieren beraten worden. „Kein Text wurde abgelehnt, alle erhielten eine hohe Akzeptanz.“ Über den Abschluss der Debatte an diesem Samstag sagte der Limburger Bischof: „Ich bin ziemlich entsetzt darüber, wie viele Menschen im Laufe des Tages abgereist sind.“
Insgesamt stimmten die 212 anwesenden Synodalen über 13 von 16 Papieren ab. Auch der scheidende Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Thomas Sternberg, zeigte sich erfreut über das Erreichte. Er lobte vor allem die Debattenkultur: "Ich war sehr erleichtert, wie das Gremium in der Lage war, ganz unterschiedliche Positionen zu hören und zu diskutieren. Es waren faire Debatten.
Förderung von Frauen
Zu den Themen, mit denen sich die Teilnehmenden am Samstag beschäftigten, gehörte die Förderung von Frauen in der wissenschaftlichen Theologie sowie rechtliche Standards bei der Aufarbeitung von Missbrauch. Im Grundsatz sprach sich die Synodalversammlung außerdem für eine Laienmitwirkung bei Bischofswahlen aus. Das kirchliche Recht kennt zwei Möglichkeiten der Bischofsbestellung: Der Papst ernennt die Bischöfe frei oder bestätigt die rechtmäßig Gewählten. Einige Konkordate in Deutschland sehen dabei eine Beteiligung der Domkapitel vor, denen ausschließlich Priester angehören. An dieses Wahlrecht soll die nun vorgeschlagene Laien-Mitwirkung anknüpfen.
Einführungen eines „Synodalen Rats“
Außerdem sprach sich die Versammlung im Grundsatz für die Schaffung eines dauerhaften „Synodalen Rats“ aus. Das Präsidium schlug zudem vor, die Zahl der geplanten Vollversammlungen von vier auf fünf zu erhöhen. In diesem Falle würde der Kirchendialog bis mindestens Anfang 2023 dauern. Der „Synodale Rat“ könnte dann beispielsweise über die Umsetzung der Beschlüsse wachen.
Gestartet hatten den Synodalen Weg, den es in dieser Form in der katholischen Kirche noch nie gab, vor dem Hintergrund des Missbrauchsskandals die Bischöfe und das ZdK. Die aktuellen Beratungen führen nicht zu Beschlüssen, sondern sind eine Richtungsanzeige. Bei Beschlüssen zu zentralen Punkten müsste darüber hinaus erst noch der Papst oder ein weltweites Konzil zustimmen.
(kna – mg)
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