D: Bischof Oster wirbt für Corona-Impfung
Bischof Oster hält es für erwiesen, dass es „einen deutlichen Zusammenhang zwischen niedriger Impfquote, Infektionszahlen und drohender Überlastung des Gesundheitssystems“ gibt. Auch „die möglichen Nebenwirkungen stehen meines Erachtens erwiesenermaßen in keinem diskutablen Verhältnis zum Nutzen für die ganze Gesellschaft“, so Oster. Daher solle sich jeder und jede, „wenn keine schwerwiegenden gesundheitlichen Gründe dagegen sprechen“, impfen lassen und damit sich selbst und alle anderen in der nächsten Umgebung schützen.
Glaube und Vernunft
An die Katholiken gewandt hält er fest: „Gott schenkt uns Glauben und Gott schenkt uns Vernunft“. Letztere habe in der Menschheitsgeschichte „unfassbare Errungenschaften in der medizinischen Forschung“ hervorgebracht, wenn auch „nicht selten ohne ausdrücklichen Gottesglauben“. Dies sei jedoch im Sinn der „Eigengesetzlichkeit“, die Gott der natürlichen Welt geschenkt habe.
Dass trotz der erwiesenen Wirksamkeit der Impfung zahlreiche gläubige Menschen diese bisher verweigern, lässt den Bischof, wie er bekennt, „ratlos“ zurück, gerade weil er das „Zueinander von Glauben und Vernunft als eine besondere Stärke des Katholischen“ sehe.
Vergleich Impfung und Narkosespritze
Um zu zeigen, dass er die Impfskepsis vieler Menschen für überzogen hält, zieht Oster einen Vergleich mit dem Verabreichen der Narkosespritze vor einer Zahnoperation. Diese würden die allerwenigsten Impfskeptiker in Frage stellen, „auch ohne zu wissen, was sie da bekommen, und obwohl auch da vereinzelt Nebenwirkungen auftreten“, so Oster.
Der wesentliche Unterschied sei allerdings, dass es bei der Narkosespritze nur um einen selbst gehe. „Bei Corona-Impfungen geht es auch um Sie selbst und Ihren Schutz - aber auch und vor allem um die anderen“, fährt er fort. Hier müsse man auch an die Ärzte und Pfleger denken, „die jetzt gerade auf Intensivstationen um das Leben von vielen Menschen kämpfen, nicht zuletzt um das Leben von vielen Ungeimpften“. Diese seien aktuell sehr hohen Belastungen ausgesetzt und würden oft nicht mehr wissen, „wie sie das alles bewältigen sollen“. Sich selbst impfen zu lassen, sei daher ein Dienst der Nächstenliebe, zitiert er abschließend Papst Franziskus.
(pm – gh)
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