D: Caritas-Präsidentin für teilweise Impfpflicht
Von Beginn an sei klargewesen, dass man bei der Impfung „so lange wie möglich auf Freiwilligkeit setzen“ müsse, so Welskop-Deffaa. Es sei nun allerdings zu hinterfragen, ob man es sich als Gesellschaft noch länger leisten könne, dass eine große Zahl Ungeimpfter die Fortsetzung der Pandemie „faktisch erzwingt“.
Nicht nur auf Pflege schauen
Die Caritas-Präsidentin rät davon ab, bei der Impfplicht nur auf die Pflege zu schauen. Stattdessen müsse man auch andere Berufe in den Blick nehmen, so Welskop-Deffaa: „Und da sind natürlich die Berufe zu nennen, die stark in Kontakt kommen mit Menschen, die aus gutem Grund nicht geimpft sind. Das sind insbesondere die Kinder unter fünf Jahren, für die es noch keinen Impfstoff gibt.“
Zur generellen Situation in der Pflege sagte die Caritas-Präsident, diese sei „schon lange nicht mehr durchzuhalten“. Fachkräftemangel und Überstunden setzten dem Pflegepersonal zu, die Notfallpläne der letzten Monate mit dem Stammpersonal und einigen hinzugewonnen Arbeitskräften seien keine dauerhafte Lösung.
Impfpflicht für bestimmte Berufsgruppen soll kommen
Die Rufe nach einer Impfpflicht für bestimmte Berufssektoren wurden in Deutschland angesichts der stark steigenden Coronavirus-Fallzahlen und der laut Experten zu niedrigen Impfquote zuletzt lauter. Gegenüber dem TV-Sender „Bild-Live“ kündigte SPD-Politiker und Außenminister Heiko Maas am Freitag an, dass die Ampelkoalition eine Impfpflicht für bestimmte Berufsgruppen beschließen werde. Eine Impfpflicht für alle, die etwa der bayrische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) forderte, schloss er jedoch aus. Eine solche Impfpflicht soll es in Österreich ab Februar geben.
(swr – gh)
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