Bischof Ackermann: „Fehler nicht ausgeschlossen“
Das Magazin publizierte am Freitag Ergebnisse einer Recherche zu Pflichtverletzungen von Verantwortungsträgern beim Umgang mit einem Missbrauchsfall. Demnach soll im Jahr 2006 ein Polizei-Kommissar das Bistum über Missbrauchsvorwürfe gegen einen Priester und ein Teilgeständnis des Beschuldigten informiert haben, woraufhin das Bistum jedoch nicht gehandelt habe.
„Die Reportage zeigt an mehreren Stellen auf, dass Verantwortliche in unserem Bistum nicht angemessen gehandelt und Fehler gemacht haben. Dies gilt für den Umgang mit Betroffenen und auch bei der Bearbeitung der Fälle“, reagierte Bischof Ackermann am Freitag auf den Bericht. Trotz einer Professionalisierung im Umgang mit Missbrauchsfällen im Bistum blieben „Fehler nicht ausgeschlossen“, räumte der Bischof ein. Er versicherte zugleich, dass ihm die Aufarbeitung „vor allem auch durch unabhängige Instanzen“ und „mit Blick auf die systemischen Faktoren“ wichtig sei. Ackermann verweis in diesem Zusammenhang auf die Unabhängige Aufarbeitungskommission, die in diesem Jahr ihre Arbeit aufgenommen hat: „Ich lege die Aufarbeitung und Bewertung der Fälle sexualisierter Gewalt in die Hände dieser Kommission. Und ich werde mich dem Ergebnis der Untersuchung der Kommission stellen.“
Bistümer räumen Fehler ein
Im Kontext des Missbrauchsfalls im saarländischen Freisen werden drei heutigen Bischöfen Fehlern vorgeworfen. Genannt werden Marx als Bischof von Trier (2002-2008), sein Nachfolger Stephan Ackermann und dessen damaliger Generalvikar Georg Bätzing (2012-2016), heute Bischof von Limburg und Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz. Nach Veröffentlichung erster Recherchen im April durch die „Zeit“-Beilage „Christ & Welt“ hatten die Bistümer München, Trier und Limburg bereits Fehler im Umgang mit Betroffenen und bei der Bearbeitung des Falls eingeräumt.
(vatican news – pr)
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