Impfpflicht: Schönborn wirbt für Dialog und versöhnliche Gesten
Notwendig sei laut Schönborn, Impfgegnern und Coronaleugner ihre Ängste zu nehmen: „Wir müssen zu verstehen versuchen, warum sie den Eindruck haben, dass die Wissenschaft einer weltweiten Verschwörung unterliegt und dass die Politik die Wahrheit vertuscht." Diese Ängste und Abwehrhaltungen seien mit bloßen Argumenten schwer zu überwinden. „Es braucht auch solche Gesten wie das Lichtermeer, mit dem 30.000 Menschen in Wien an die 13.000 Toten erinnert haben, die Österreich durch Corona zu beklagen hat. Das war eine großartige Solidaritätskundgebung ganz ohne jede Diskussion, ohne jeden Vorwurf", sagte der Kardinal.
Erklärung der Bischöfe zum Thema Impfpflicht
Insgesamt wünsche er sich, „dass es uns im neuen Jahr noch mehr und besser gelingt, als Gesellschaft zusammenzuhalten." Die Pandemie sei eine Herausforderung, wie wir sie seit dem Zweiten Weltkrieg nicht gekannt haben, familiär, individuell, wirtschaftlich, politisch, gesellschaftlich. Schönborn: „Diese Herausforderung meistert man besser, wenn man das Ziel gemeinsam anstrebt. Die Nachkriegsgeneration ist dafür ein Vorbild. Da wurde auch gestritten, aber sie haben miteinander geredet und sich zusammengestritten."
Für humanitäre Korridore
Als positives Beispiel nannte Schönborn, dass die Regierung unter Innenministerin Mikl-Leitner im Fall des Syrien-Kriegs einen humanitären Korridor geschaffen habe. Damals seien über diesen Weg 2.500 besonders vulnerable Personen aus dem Kriegsgebiet nach Österreich gekommen, die heute gut integriert seien. „Dieses Modell hat sich als sicheres Mittel gegen das Schlepperunwesen bewährt. Ich bin zuversichtlich, dass es unter der neuen Bundesregierung einen Neustart geben wird. Auf der Beamtenebene haben wir eine sehr gute Gesprächsbasis."
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