Schweiz: „Die Wahrheit muss ans Licht kommen“
Für die Untersuchung stünden laut Angaben des Nachrichtenportals „kath.ch“ 377.000 Franken (363.000 Euro) zur Verfügung. Der Bischof von Chur warb zugleich um Verständnis dafür, dass die Verhandlungen vergleichsweise lange dauerten. „Der Erzbischof von Köln kann sagen: Ich mache eine Studie - und kann loslegen. In der Schweiz müssen die Bischöfe und die einzelnen Landeskirchen in Dialog treten“, so der Bischof.
„Wir sind jetzt zwar später dran, haben dafür aber auch eine Stärke: Wir haben die Orden mit an Bord“, fügte Bonnemain hinzu. Diese seien etwa bei der MHG-Studie der deutschen Bischöfe nicht berücksichtigt worden. Die beteiligten Forscherinnen und Forscher arbeiteten völlig unabhängig. „Wir nehmen auf die Publikation keinen Einfluss“, so Bonnemain weiter. Er hoffe sehr, „dass das Pilotprojekt die Basis gibt für weitere, umfassendere Studien“.
Der Projektstart ist für März 2022 vorgesehen, die Dauer zunächst auf ein Jahr befristet. Die Studie solle die Rahmenbedingungen einer historischen Aufarbeitung sexueller Ausbeutung im kirchlichen Umfeld seit der Mitte des 20. Jahrhunderts evaluieren. Verantwortlich sind die beiden Historikerinnen Monika Dommann (55) und Marietta Meier (55) von der Universität Zürich. Zu den Auftraggebern der Studie gehören neben der Schweizer Bischofskonferenz die Katholischen Ordensgemeinschaften der Schweiz (KOVOS) sowie die Römisch-katholische Zentralkonferenz der Schweiz (RKZ).
(kath.ch – mg)
Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.