D: Gegen Green-Labeling von Atomkraft
In einer gemeinsamen Erklärung warnen sie an diesem Dienstag vor den Konsequenzen der Entscheidung der EU für die Menschen im globalen Süden. Gerade jetzt stünden etwa auf dem afrikanischen Kontinent weitreichende Entscheidungen über Erdgasförderungen an. Sollte die EU-Kommission fossiles Erdgas tatsächlich als „nachhaltige Energie“ klassifizieren, würde dies einen Investitionsschub auslösen.
„Mit den Umwelt- und Klimafolgen dieser Entscheidungen aber müssen zuerst die Menschen leben, die schon jetzt in immer kürzeren Zyklen von wiederkehrenden Dürren und Überflutungen besonders betroffen sind“, so „Misereor“. „Weder fossiles Erdgas noch Atomkraft haben in einer klimaneutralen Welt einen Platz. Von Nachhaltigkeit kann bei beiden keine Rede sein.“
Warnendes Beispiel: Konflikt in Mosambik
Darüber hinaus befeuere die weitere Jagd nach fossilen und nuklearen Brennstoffen durch internationale Großkonzerne Konflikte um Landrechte und Ressourcen, bei denen die lokale Bevölkerung immer wieder unter die Räder komme.
Dies führe auch der Konflikt in der mosambikanischen Provinz Cabo Delgado aktuell dramatisch vor Augen. Hier ist der seit mehr als vier Jahren andauernde Konflikt mittlerweile so eskaliert, dass die EU es für notwendig hielt, sich an einer internationalen Militärintervention zum Schutz der Interessen der Gasförderindustrie zu beteiligen.
„Im Sinne der globalen Klimagerechtigkeit und vor dem Hintergrund der massiven Verletzung von Menschenrechten bei der Förderung von Uran und Gas dürfen Investitionen in Gas- und Atomkraftwerke nicht im Taxonomie-Regelwerk mit einem grünen Anstrich versehen werden“, fordert „Brot für die Welt“. „Für Greenwashing von fossilen Ressourcen und ewig gestrigen Technologien wie der Atomkraft haben wir keine Zeit. Wir müssen uns auf den Ausbau der erneuerbaren Energien und die Senkung des Energie- und Rohstoffbedarfs konzentrieren.“
(pm – sk)
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