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Österreich: Bischof Fischer verstorben

Der emeritierte Feldkircher Bischof Elmar Fischer ist tot. Er starb Mittwochfrüh im Landeskrankenhaus Feldkirch, wo er wegen einer schweren Covid-Erkrankung auf der Intensivstation behandelt wurde.

Das teilte das Bistum Feldkirch mit. Fischer war von 2005 bis 2011 der dritte Diözesanbischof der erst 1968 errichteten Diözese Feldkirch. Er lebte zuletzt zurückgezogen in einer geistlichen Gemeinschaft im Bregenzerwald. Er stand im 86. Lebensjahr.

Elmar Fischer stammte aus Feldkirch-Tisis, wo er am 6. Oktober 1936 geboren wurde. Nach Priesterseminar und Theologiestudium in Innsbruck wurde er am 29. Juni 1961 zum Priester geweiht. Anschließend war Fischer von 1962 bis 1965 Kaplan in Lustenau/Rheindorf, danach bis 1970 Pfarrprovisor in Sibratsgfäll. 1969 erwarb er sein Theologisches Doktorat.

In Ehe- und Familienseelsorge engagiert

Von 1970 bis 1982 war Fischer Rektor des diözesanen Studieninternates Marianum in Bregenz, von Herbst 1974 bis 1990 zusätzlich Direktor der staatlich anerkannten diözesanen Lehranstalt für Ehe-, Familien- und Lebensberater, ab 1979 auch für den Zweig Familien- und Gruppenarbeit.

Fischer, der auch eine Ausbildung zum Psychotherapeuten absolviert hat, arbeitete intensiv in der Ehe- und Familienberatung, der Ehevorbereitung und der Familienbildung. Von 1979 bis 1990 leitete er das Ehe- und Familienzentrum der Diözese Feldkirch (EFZ).

Dritter Bischof des neuen Bistums

1989 wurde Fischer vom damaligen Feldkircher Diözesanbischof Küng zum Generalvikar ernannt. Nach der Ernennung Küngs zum Diözesanbischof von St. Pölten im Herbst 2004 wirkte Fischer zunächst als „Ständiger Vertreter des Apostolischen Administrators der Diözese Feldkirch“. 2005 ernannte ihn Papst Benedikt XVI. zum Feldkircher Diözesanbischof. Die Bischofsweihe erfolgte am 3. Juli 2005.

Zu den großen kirchlichen Höhepunkten in Fischers Amtszeit zählte die Seligsprechung von Provikar Carl Lampert (1894-1944) am 13. November 2011. Zentrales Anliegen Fischers war stets die Seelsorge in seiner Diözese. Während seiner Zeit als Diözesanbischof wurden wegweisende Strukturreformen für diözesane Pastoraleinrichtungen und die Vorarlberger Pfarren eingeleitet. In Fischers Amtszeit fielen etwa die von ihm getragenen Initiativen eines Vorarlberger „Zukunftsdialogs“, der „Pastoralgespräche“ und des neuen „EthikCenters“ der katholischen Kirche in Vorarlberg.

Passionierter Bergsteiger und Skifahrer

Mit manchen Aussagen sorgte der Bischof auch für Aufsehen und kontroversielle Diskussion. So etwa im Jahr 2009, als Fischer Homosexualität für „heilbar“ erklärte und sich tags darauf dafür entschuldigte. 2010 war Fischer auch mit Gewaltvorwürfen aus den 1960er und 1970er-Jahren konfrontiert. Die Diözese ließ daraufhin die Vorwürfe durch den Innsbrucker Psychiater Prof. Hartmann Hinterhuber überprüfen.

In der Folge entschuldigte sich Fischer in persönlichen Briefen bei vier Männern, die ihn beschuldigt hatten. Gewalt an Kindern oder Jugendlichen sei nie gerechtfertigt, hielt der Bischof fest. Das gelte auch für die Zeit vor 40 Jahren, „wenn auch damals körperliche Gewalt als Erziehungsmittel weitgehend üblich und toleriert war“.

Nach seiner Zeit als Bischof von Feldkirch zog sich der nunmehrige Altbischof nach Hittisau zurück, wo er gemeinsam mit den Schwestern vom Orden der Dienerinnen des Blutes Christi ein geistliches Zentrum betrieb. Als Privatmann war er bis zuletzt ein begeisterter Sportler, passionierter Bergsteiger und versierter Schifahrer. Erst im vergangenen Oktober hatte Fischer seinen 85. Geburtstag begangen.

(kap – sk)
 

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19. Januar 2022, 10:18