D: „Fortführung des Synodalen Weges mit Spannung erwartet“
Die Weiterführung des Synodalen Weges sei mit Spannung erwartet worden, so Leineweber. Vor allem das ,Wie', so der Priester, „weil ja auch in den letzten Tagen noch mal neue Nachrichten gekommen“ seien. Besonders das Missbrauchsgutachten aus München und die Diskussion darum habe „natürlich auch noch mal viele Gemüter bewegt“. „Das hat man gespürt und deswegen haben wir am Donnerstag eben auch noch einen eigenen Punkt hinzugefügt. Also, wir sind nicht mit der normalen Tagesordnung gestartet, sondern nach der Begrüßung und Einführung des Präsidiums haben wir einfach auch noch mal gehört, was so die Mitgliederliste der synodalen Versammlung bewegt und da gab es viel Raum, sich zu äußern“, so Leineweber.
Er glaube, das sei sehr gut gewesen, „auch einfach den Hoffnungen und Wünschen sowie die Enttäuschungen einen Raum zu geben. Und da kam doch sehr stark die Hoffnung zum Ausdruck, dass wir durch diesen Synodalen Weg wirklich einen Weg finden, auch die Kirche glaubwürdiger und authentischer zu machen.“ Auch habe man damit „die Schatten und Vergehen, die es in der Kirche gegeben hat“, deutlich vor Augen geführt. Es sei aber darum gegangen, „dass wir ehrlich und konstruktiv damit umgehen, um eine bessere Zukunft für die Kirche zu gestalten“. „Das war so ein ganz wichtiger Punkt, glaube ich“, so der Priester.
Wichtige Punkte
Es gebe jetzt erste Texte, die offiziell verabschiedet worden seien. Erst am frühen Abend stieg die in einer zugigen Frankfurter Messehalle tagende Synodalversammlung in die inhaltlichen Debatten und Abstimmungen ein. Als erstes wurde ein sehr grundsätzliches theologisches Orientierungspapier mit großem Ernst diskutiert. „Also, wir können hier mit einer Kirchengestaltung des Synodalen Denkens vorgehen und darum geht es auch Papst Franziskus“, erläutert Leineweber. Der Papst habe auf der Ebene der Weltkirche einen Prozess ausgerufen und dazu aufgerufen, „dass wir auch synodal denken.“ Und da gebe es wichtige Punkte, welche Bedeutung die Kirche in Zukunft der Heiligen Schrift, der Liebe Gottes und des Heils als „Zeichen der Zeit“ im Lehramt, aber auch dem Glaubenssinn des Volkes Gottes, beimessen soll. „Das sind verschiedene Faktoren, die relevant sind und nicht einfach so nur da sind“, so der Pfarrer gegenüber Radio Horeb.
Rolle des Priesteramtes
Auf jeden Fall werde das Priesteramt auch weiterhin gebraucht „und das wollen wir auch noch mal in dem Text deutlich machen“, so der Geistliche, der der entsprechenden Gruppe des Synodalen Weges angehört. Die Frage um viri probati, die beispielsweise auch der Amazonas-Synode diskutiert wurde, sei „bis dato“ nicht umgesetzt worden. „Das ist natürlich ein wichtiger Punkt. Das liegt natürlich nicht in der Kompetenz dieser synodalen Versammlung“, erläutert Leineweber. „Wir können da nur Texte verfassen, die Botschaften aussprechen. Das ist auch der Sinn der Handlungstexte, in denen es darum geht, was in Deutschland, in den Ortskirchen und in den Diözesen umgesetzt werden kann“, fügt er an.
Einige Redner bemängelten, dass in dem Papier das Lehramt der Bischöfe zu sehr vom Lehramt der Theologen verdrängt werde. Und so waren es denn auch hauptsächlich Theologieprofessorinnen und Bischöfe, die darüber diskutierten. Doch am Ende war das Votum eindeutig. Nicht nur stimmten 86,4 Prozent der Synodalversammlung dafür. Auch beim ersten entscheidenden Votum der anwesenden 59 Bischöfe gab es mit 72 Prozent eine klare Zweidrittelmehrheit.
(radio horeb/kna – mg)
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