Weltsynode: Jesuitenkolleg legt Forderungskatalog vor
Das Papier spricht sich unter anderem für die Entwicklung neuer Ämter und Weiheformen, die Förderung von Frauen in höchsten Leitungsfunktionen sowie die Begrenzung der Amtszeit für Bischöfe aus. Zu den Unterzeichnern gehören die Jesuiten Christian Marte, Bernhard Heindl (Rektor der Jesuitenkirche), Andreas Schermann (Collegium Canisianum) und Helmut Schumacher (Leiter der „Zukunftswerkstatt“).
Zu den weiteren Forderungen gehört die Entwicklung von Qualitätsstandards in der Seelsorge, die etwa die eine Befristung von priesterlichen Vollmachten für Beichte, Predigt, geistliche Begleitung und Exerzitien-Begleitung vorsieht. Im Bereich der Ausbildung brauche es darüber hinaus gezielte Schulungen für Personen in Leitungspositionen, u.a. mit einem Fokus auf der Mitarbeiter-Führung. Schließlich sollte auch die digitale Kommunikation ausgebaut und der Kirchenbeitrag „neu gedacht“ und in Richtung „anderer Formen der Kirchenzugehörigkeit“ weiterentwickelt werden.
„Das ist mehr als nur Organisationsveränderung“
Viele Dinge in deutschsprachigen Diözesen und Orden könnten die lokalen Kirchen selbst erneuern, in eigener Verantwortung und im Rahmen des Kirchenrechts, zeigte sich Marte überzeugt. „Da gehört vor allem die Frage der Qualität in der Seelsorge dazu.“ Beim Prozess der Weltsynode gehe es um Kulturentwicklung. „Das ist mehr als nur Organisationsveränderung“. Kulturentwicklung brauche Zeit, gutes Zuhören und Aufmerksamkeit für die Wirklichkeit. Wer nur den Status quo bewahren wolle, werde „unbeweglich“.
Der Vatikan hat zur Vorbereitung der für 2023 geplanten Bischofssynode zum Thema „Synodalität den Prozess einer Weltsynode gestartet: In mehreren Stufen, von den Diözesen über die Kontinente bis zur Bischofssynode selbst, sollen die Gläubigen und ihre Bischöfe beraten, was für die Kirche wichtig ist. Mit der Stellungnahme will das Jesuitenkolleg Innsbruck einen Beitrag zu diesem Prozess leisten.
(kap – sk)
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