Ukraine-Konflikt: Friedensgebet im Wiener Stephansdom
Eine russische Militärinvasion würde zu zahlreichen Opfern führen, so der Generalvikar des Ostkirchen-Ordinariats, Yurij Kolasa, am Mittwoch gegenüber Kathpress. In dem Konflikt gehe es nicht nur um die Ukraine, sondern die Sicherheit ganz Europas sei in Gefahr.
Neben allen diplomatischen Bemühungen bleibe eine weitere Bemühung immer die mächtigste und hoffnungsvollste: das gemeinsame Gebet. Er sei überzeugt, so Kolasa, „dass das Gebet für die Lösung der Krise in Zusammenhang mit einer Aggression gegen die Ukraine entscheidend ist". Es brauche das Gebet, um die Herzen zu verändern und für einen konstruktiven Dialog zu öffnen. Nachsatz: „Das haben wir bereits beim Zusammenbruch der Sowjetunion vor 30 Jahren erlebt."
Schönborn nicht mit dabei
Der Wiener Kardinal Christoph Schönborn kann persönlich nicht an dem Gebet teilnehmen, da er in Rom an Beratungen der vatikanischen Ostkirchenkongregation teilnimmt. Offiziell vertreten wird er von Domdekan Rudolf Prokschi, der u.a. auch Vorsitzender des Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) und Vorsitzender der Diözesankommission für ökumenische Fragen der Erzdiözese Wien ist. Die Diözesankommission gehört ebenfalls zu den Veranstaltern des Gebetes.
Weitere Friedensinitiativen
In der Kiewer Sophienkathedrale sind unterdessen Mittwochvormittag Vertreter der Kirchen und Religionen in der Ukraine zu einem gemeinsamen Friedensgebet zusammengekommen. Wie ukrainische Medien berichteten, hat allerdings Metropolit Onufri, Oberhaupt der ukrainisch-orthodoxen Kirche des Moskauer Patriarchats (UOK-MP), nicht daran teilgenommen. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte den 16. Februar zum nationalen „Tag der Einheit" erklärt.
Der Ökumenische Patriarch Bartholomaios I. hat bei einem Gottesdienst in Istanbul zum Frieden und zur Achtung des Völkerrechts aufgerufen. „Schweigen und Gleichgültigkeit stehen da nicht zur Wahl. Es gibt keinen Frieden ohne beständige Wachsamkeit. Wir sind alle zum Frieden bestimmt, das heißt zu immerwährendem Ringen für seine Begründung und Verteidigung", so der Patriarch wörtlich.
In Roms Innenstadt haben am Dienstagabend Jugendliche für Frieden in der Ukraine demonstriert. „No alla guerra! Si alla pace!" (Nein zu Krieg - Ja zum Frieden), skandierten sie vor dem Pantheon. Die meisten Teilnehmer trugen bunte Regencapes. Mit zahlreichen mitgebrachten Kerzen beleuchteten sie den Platz. Die Kundgebung fand auf Initiative der katholischen Gemeinschaft Sant'Egidio statt. „Viva la pace" und „No more war" war in großen Buchstaben auf den Regencapes zu lesen.
(kap-sst)
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