D: Militärbischof Overbeck begrüßt Aufstockung bei Bundeswehr
Im Kölner Domradio sagte der Essener Bischof, die angekündigten Investitionen bedeuteten, „die Bundeswehr kann anders ausgestattet werden, auch die Soldatinnen und Soldaten. Und vor allen Dingen kann man den Bündnisverpflichtungen anders nachkommen, als es bisher der Fall war.“ Man müsse mit Blick auf die russische Invasion in der Ukraine realistisch sein, betonte Overbeck. „Realistisch sein heißt zu realisieren, dass wir einer sehr aktiven Bedrohung mit unendlich schwierigen, komplexen Folgen gegenüberstehen. Und das heißt, es ist die richtige Entscheidung, so zu agieren.“
Die christliche Friedensethik besage, dass der Friede immer erst mit friedlichen Mitteln wiedergewonnen werden muss, aber es gebe auch Grenzen, räumte Overbeck ein. „Und von denen wissen wir, da muss auch eine Gewalt her, die zeigt, dieser anderen Gewalt gegenüber muss gesagt werden: Hier muss Schluss sein“, so der deutsche Militärbischof. „Wir haben wirklich realistisch Krieg in Europa und für die Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr ist das eine neue Herausforderung angesichts ihrer Bündnisverpflichtungen der NATO. Denn sollten die Truppen Russlands, die auf eine solche Weise die Ukraine angreifen, in den Westen der Ukraine marschieren, werden sie eben die Grenze zu NATO-Gebieten erreichen. Und damit ergeben sich ganz neue Konstellationen und die beschäftigen viele, so auch mich.“
In einer Sondersitzung hatte die Bundesregierung vergangene Woche beschlossen, die Bundeswehr massiv zu verstärken. In Friedenszeiten waren vergleichsweise wenige Mittel aus dem bundesdeutschen Etat in die Bundeswehr geflossen. Die historische Kehrtwende in der deutschen Rüstungspolitik stößt in der katholischen Kirche im Land nicht auf ungeteilte Zustimmung.
(domradio/vatican news – gs)
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