Beisetzung eines Corona-Opfers in Depok, Indonesien - Ende Februar 2022 Beisetzung eines Corona-Opfers in Depok, Indonesien - Ende Februar 2022 

Europaweites Gedenken an Corona-Opfer

In Gedenken an die Verstorbenen und Hinterbliebenen in der Corona-Pandemie hat der stellvertretende Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Franz-Josef Bode, an diesem Montag im Dom zu Osnabrück eine Messe gefeiert.

Dazu aufgerufen hatte – wie schon im vergangenen Jahr – das Generalsekretariat der Europäischen Bischofskonferenzen (CCEE). An jedem Tag der Fastenzeit 2022 soll in einem der Länder Europas die Messe in Gedenken an die Verstorbenen der Corona-Pandemie gefeiert werden. Am Sonntag fand der Gottesdienst in Frankreich statt, auf Deutschland folgt am Dienstag Griechenland.

In seiner Predigt zitierte Bischof Bode die Lesung „Herr, du hast mich aus dem Frieden hinausgestoßen: ich habe vergessen, was Glück ist. Ich sprach: Dahin ist mein Glanz und mein Vertrauen auf den Herrn.“ (Klgl 3,17–26). Er betonte: „Diese Klage enthält die Klage von Millionen, die Klage der Sterbenden und ihrer Angehörigen, ob aus der großen Pandemie, die noch nicht zu Ende ist, oder aus dem Krieg, der zur Zeit Europa und die Welt in Atem hält.“

„Die Distanz und Kälte vieler Todeskämpfe hat ein Gegengewicht gefunden in vielen Erfahrungen der Nähe“

Wie viele Menschen – ganz in unserer unmittelbaren Nähe oder in der Weite der Welt – seien aus dem Frieden hinausgestoßen und hätten das Vertrauen in die Wirklichkeit verloren, da sie so zerbrechlich und irritierend erscheine. „Der Boden wird uns unter den Füßen entzogen, zumindest gerät er schwer ins Wanken. Angst und Trauer haben sich wie ein großes Netz über unser Leben gelegt – von manchen mehr verdrängt, den anderen aber bedrängend nahe.“

Not und Tod der Pandemie und auch des Krieges hätten ein Gegengewicht der Solidarität und vieler neuer Einsichten und Ideen hervorgebracht, das wir oft nicht sofort einschätzen könnten. „Auch die Distanz und Kälte vieler einsamer Sterbestunden und Todeskämpfe hat ein Gegengewicht gefunden in vielen Erfahrungen der Nähe, der Anteilnahme, der Begleitung und der Relativierung mancher verfahrenen Situation, sodass der Grundwasserspiegel der Hoffnung steigen konnte und kann. Und genau darum begehen wir in dieser Stunde die Eucharistie. Wir nehmen den Tod und seine Folgen an und treten vor Gott füreinander ein.“

(dbk – sk)
 

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14. März 2022, 14:55