Bischof Helmut Dieser von Aachen - Aufnahme vom November 2020 Bischof Helmut Dieser von Aachen - Aufnahme vom November 2020 

D: „Bitte bleiben Sie“

Der Bischof von Aachen, Helmut Dieser, bittet die Katholiken in seinem Bistum, trotz der derzeitigen Vertrauenskrise nicht aus der Kirche auszutreten.

Das schreibt er in seinem Fastenhirtenbrief, der an diesem Sonntag veröffentlicht wurde. Der Bischof bittet die Austrittswilligen, trotz aller Zweifel zu bleiben und auch zur Kenntnis zu nehmen, dass Reformprozesse schon erste Resultate in der Kirche erbracht hätten. Dieser wörtlich: „Nutzen Sie die Fastenzeit, um die Veränderungen, die damit angestrebt werden, geistlich auf sich wirken zu lassen“.

Er fragte sich auch, wohin die Menschen eigentlich austräten, die die Kirche verließen, so Bischof Dieser weiter. Nirgendwo gebe es einen Ort, an dem sich kein menschlicher Abgrund auftun könne, und nirgends sei etwas endgültig heilig. Die Vertrauenskrise innerhalb der Kirche vergleicht der Hausherr des Aachener Doms mit einem Krimi.

Dom von Eichstätt
Dom von Eichstätt

„Wer Missbrauch vertuscht hat, kann seinen Dienst nicht mehr ausüben“

Auch der Bischof von Eichstätt, Gregor Maria Hanke, schreibt in einem Hirtenwort zur Fastenzeit von dringend nötigen Veränderungen innerhalb der Kirche. Allerdings setzten diese den Willen zur Bekehrung voraus. Besonderen Nachdruck verleihe dem Ruf nach Bekehrung der Blick auf das große Leid, das Menschen durch sexuellen Missbrauch in der Kirche zugefügt wurde. Hinzu kämen strukturelle Gegebenheiten, die den Tätern „bei solch grässlichen Taten oft Deckung ermöglichten“, so Bischof Hanke wörtlich.

Hanke betont die Notwendigkeit konkreter, aber auch geistlicher Veränderungen: „Wer als Leitungsbeauftragter über Jahre hinweg geistlichen und sexuellen Missbrauch in unserer Kirche bewusst übersehen und vertuscht hat, kann diesen Dienst nicht mehr ausüben“.

(vatican news – sk)
 

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06. März 2022, 12:00