Gedenkstättenleiter: Sorge um KZ-Überlebende in der Ukraine
Stattdessen müssten sie „sich nun vor den russischen Bomben und Raketen verbergen und um ihr Leben fürchten.“ Kultur- und Wissenschaftsministerin Manja Schüle (SPD) erklärte, zu den Leidtragenden des Krieges zähle auch Volodymyr Kororbov, der als minderjähriger Zwangsarbeiter nach Deutschland verschleppt und von 1943 bis 1945 im KZ Sachsenhausen interniert war. „In diesem Jahr wollte der 96-Jährige noch einmal den Ort seines Leidens besuchen, zum ersten Mal seit seiner Befreiung vor 77 Jahren. Stattdessen sitzt er jetzt in einem Keller in Kiew, muss wieder Krieg erleben und um sein Leben fürchten.“
Schüle rief zu Spenden für den ehemaligen KZ-Häftling auf. „Sein Schicksal macht eindrücklich klar, warum es so wichtig ist, gegen das Vergessen, Verdrängen und Verleumden zu kämpfen“, so die Ministerin.
Die 1993 gegründete SBG betreut die Gedenkstätten in den früheren Konzentrationslagern Sachsenhausen und Ravensbrück, die Gedenkstätten für die Opfer der Euthanasie-Morde in Brandenburg an der Havel und im ehemaligen Zuchthaus Brandenburg-Görden sowie die Gedenkstätte Todesmarsch im Belower Wald als Außenstelle von Sachsenhausen.
Künftig soll auch der Gedenkort Jamlitz Teil der SBG werden. Zudem plant die Gedenkstätte Ravensbrück in diesem Jahr eine Sonderausstellung, die den rund 7.000 Frauen gewidmet ist, die von den Nationalsozialisten aus Frankreich in das KZ deportiert wurden. Die Gedenkstätte Zuchthaus Brandenburg-Görden eröffnet im Sommer eine Wanderausstellung, die sich mit der Geschichte einer Widerstandsgruppe ausländischer Zwangsarbeiter im Raum Berlin-Brandenburg beschäftigt.
Das Land fördert die Arbeit der SBG in diesem Jahr demnach mit rund 3,9 Millionen Euro, rund 3,7 Millionen Euro kommen vom Bund. Im vergangenen Jahr besuchten etwa 139.000 Besucher die Gedenkstätten und Museen der Stiftung.
(kna – mg)
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