„In Afrika die gleichen Fragen wie beim Synodalen Weg“
„Ich nehme es so wahr, dass im Brief viel mit Stereotypen im Hinblick auf den ‚Synodalen Weg‘ gearbeitet wird“, sagte Bingener in einem Interview mit katholisch.de. „Als ob es in den Beratungen lediglich um die angebliche Genderideologie oder Machtfragen einer Funktionärskirche gegangen sei und grundsätzlich weder das Volk Gottes noch die Freude am Evangelium in den hiesigen Prozessen eine Rolle spielen würden.“
Unter den Unterzeichnern des offenen Briefs sind auch viele Bischöfe aus Afrika. Bingener rät allerdings dazu, „zu schauen, wer den Brief alles nicht unterschrieben hat“. Viele der Partner von Missio hätten sich „dem Text eben nicht angeschlossen“.
„Es stellt sich die Frage, ob es anstatt solcher Briefe nicht mehr Formate zum Austausch zwischen den Christinnen und Christen weltweit braucht, auch im Hinblick auf die kommende Bischofssynode zur Synodalität“, so Bingener. „Wir müssen uns in Deutschland die Frage stellen, wie wir vermitteln, was im Synodalen Weg passiert – und dann stärker in den Dialog kommen.“
Der Kirche in Afrika „stellen sich die gleichen Fragen wie bei uns – gerade wenn es um die systemischen Ursachen für Missbrauch geht“, so der Missio-Chef. „Es wäre völlig falsch, die Äußerung dieser Bischöfe als ‚die‘ Stimme der Kirche Afrikas wahrzunehmen.“
(katholisch.de – sk)
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