Kritik an „Brutalität“ in US-Abtreibungsdebatte
Dieser „aggressive politische Streitfall“ tue weder Frau noch Kind in den USA gut, sagte der Berliner Erzbischof der Katholischen Nachrichten-Agentur am Samstag. Nach dem Urteil des obersten Gerichtshofs der USA zu Abtreibungsverboten gibt es teils heftige Reaktionen von Befürwortern und Kritikern; zudem kam es zu Demonstrationen beider Lager.
Das eigentliche Drama sei, dass das Leben des ungeborenen Kindes immer mehr aus dem Blick gerate, so Koch, der Vorsitzender der Kommission für Ehe und Familie der Deutschen Bischofskonferenz ist. Das gelte auch für Debatten zu dem Thema in Deutschland. Trotzdem könne es nur eine gute Lösung gemeinsam mit der Frau geben.
Ein Plädoyer für das deutsche System
Der Erzbischof, der in den letzten Tagen am Weltfamilientreffen des Vatikan teilgenommen hat, plädiert für das deutsche System im Umgang mit Schwangerschaftsabbrüchen. Dort bleibt die Abtreibung in den ersten drei Monaten straffrei, wenn sich die schwangere Frau zuvor beraten lässt; zwischen Beratung und möglichem Abbruch müssen mindestens drei Tage liegen.
Natürlich sehe er auch die Gefahren einer missbräuchlichen Nutzung des Systems, so Koch. Aber mit einer qualifizierten Beratung gebe es eine Chance für Frau und Kind, „im Frieden zu einer guten Entscheidung zu kommen“, die er dann auch respektieren müsse.
(kna – sk)
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