Das Bistum Münster bietet für Betroffene sexuellen Missbrauchs und für Menschen, die Angaben zu Fällen sexuellen Missbrauchs im Bistum Münster machen möchten, eine Telefon-Hotline Das Bistum Münster bietet für Betroffene sexuellen Missbrauchs und für Menschen, die Angaben zu Fällen sexuellen Missbrauchs im Bistum Münster machen möchten, eine Telefon-Hotline 

Bistum Münster: Telefon-Hotline zur Missbrauchs-Aufarbeitung

Am 13. Juni stellt ein Forscherteam die Ergebnisse der Studie zur Missbrauchsaufarbeitung im Bistum Münster vor. Für Betroffene sexueller Gewalt und für Menschen, die Angaben zu Fällen sexuellen Missbrauchs im Bistum machen möchten, gibt es dann auch eine extra Telefon-Hotline. Sie ist unter 0251 495-6252 erreichbar, und zwar von Montag, 13. Juni, bis Sonntag, 19. Juni, jeweils von 10 Uhr bis 19 Uhr.

Fachkundig geschultes Personal – unter anderem Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Ehe-, Familien- und Lebensberatung und der Abteilung Seelsorge des Bischöflich Münsterschen Offizialats in Vechta – werden die Anrufe entgegennehmen, die Anliegen der Anrufenden entgegennehmen und diese weiterleiten. Stephan Baumers* ist stellvertretender Interventionsbeauftragter des Bistums Münster. Er erklärt, wie die Hotline Anrufern helfen will:

„Wir hoffen, dass wir damit Menschen, die betroffen sind, eine Möglichkeit geben, sich wirklich sehr unkompliziert an uns wenden zu können und vielleicht das, was aufkommt, mit dem Herauskommen der Studie auch sofort mitteilen können“

„Wir haben die Hotline eingerichtet, weil am 13.6. das Gutachten der Historikerkommission der Universität Münster rauskommen wird. Und wir möchten Betroffenen die Möglichkeit geben, die sich zum ersten Mal melden, dass sie direkt die Chance haben, das auch per Telefon tun zu können. Wir haben da aus anderen Veröffentlichungen gelernt, wo auch bemängelt wurde, dass man keine Möglichkeit hatte, sich an irgendwen zu wenden. Die Telefone waren nicht erreichbar, die relevanten Personen waren nicht ansprechbar. Und wir wollen damit jedem die Möglichkeit geben, der sich melden möchte, auch das tun zu können. Und das auf kurzem Wege."

Zum Nachhören

Keine psychologische Betreuung 

Wer die 0251 495-6252 wählt, sollte allerdings wissen, dass keine psychologische Beratung vorgesehen ist, sagt Stephan Baumers:

„Es sitzen da speziell ausgebildete Personen am Telefon, die tatsächlich auch mit Rat und Tat unterstützen können. Aber es wird keine psychologische Betreuung oder Beratung sein, sondern tatsächlich nur, wenn man ein Anliegen hat, das man auch loswerden kann und auch da professionell unterstützt wird. Wir hoffen, dass wir damit Menschen, die betroffen sind, eine Möglichkeit geben, sich wirklich sehr unkompliziert an uns wenden zu können und vielleicht das, was aufkommt, mit dem Herauskommen der Studie auch sofort mitteilen können."

Die Studie

Die Studie zu sexueller Gewalt von Geistlichen im Bistum Münster und zum Umgang der Führungskräfte mit Fällen wird am 13. Juni in einem mehrstufigen Verfahren der Öffentlichkeit präsentiert. Zunächst stellt ein Forschungsteam um die Historiker Thomas Großbölting und Klaus Große Kracht Medienvertretern die Ergebnisse vor.  Die Experten sprechen um 10 Uhr, um 12.00 Uhr soll dann die Untersuchung über die Jahre 1945 bis 2020 Betroffenen und dem Münsteraner Bischof Felix Genn übergeben werden. Danach soll die Ausarbeitung im Internet abrufbar sein.

Weitere Informationen 

Neben der Hotline, die das Bistum Münster mit der Vorstellung der Studie freischaltet,  stehen auch unabhängige Ansprechpersonen für Fälle sexuellen Missbrauchs im Bistum Münster als Gesprächspartner zur Verfügung. Zudem gibt es weitere Beratungsstellen. Alle Informationen dazu finden sich auf  www.bistum-muenster.de/sexueller-missbrauch.

*Die O-Töne für diesen Beitrag stellte das Bistum Münster zur Verfügung.

(pm  bistum münster  - sst)

 

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09. Juni 2022, 12:04