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D: Können 4,5 Milliarden US-Dollar Hunger stillen?

Zum Abschluss ihres Treffens auf Schloss Elmau einigten sich die Staats- und Regierungschefs der sieben wichtigsten, demokratischen Industrienationen darauf, zusätzlich 4,5 Milliarden US-Dollar (rund 4,3 Milliarden Euro) zur Verfügung zu stellen, „um den am meisten von Hunger betroffenen Menschen zu helfen", hieß es in einer am Dienstag veröffentlichten Erklärung.

Die gemeinsamen Zusagen für die weltweite Ernährungssicherheit würden sich damit in diesem Jahr auf insgesamt über 14 Milliarden US-Dollar belaufen. Nach Angaben der Vereinten Nationen sind 44 Milliarden Euro im Kampf gegen die drohende Nahrungsmittelkrise nötig. Früheren Angaben zufolge hatten alle Geberländer bislang etwa die Hälfte des Geldes zugesagt. Laut UN ist die Ernährungslage besonders in Äthiopien, Nigeria, dem Südsudan, dem Jemen, Afghanistan und Somalia sehr kritisch. Weltweit sind demnach aktuell weltweit 345 Millionen Menschen akut von einer Hungerkrise bedroht. Gründe dafür sind beispielsweise regionale Konflikte, die Folgen von Klimakrise und Corona-Pandemie sowie der russische Angriffskrieg in der Ukraine.

Krieg reduziert Getreideexport

Die Ukraine gehört weltweit zu den größten Getreideexporteuren. In Friedenszeiten hatte die Ukraine monatlich rund fünf Millionen Tonnen Getreide exportiert. Zum Kriegsbeginn waren die Ausfuhren auf 350.000 Tonnen eingebrochen. Nach Angaben der Bundesregierung war es zuletzt durch einen internationalen Kraftakt gelungen, im Mai 1,7 Millionen Tonnen Getreide aus der Ukraine über Alternativwege an den Weltmarkt zu bringen.

Appell an Russland

Die G7-Staaten appellieren an Russland, die Blockade der ukrainischen Schwarzmeerhäfen, die Zerstörung von zentraler Hafen- und Verkehrsinfrastruktur, Getreidesilos und -terminals, die unrechtmäßige Inbesitznahme landwirtschaftlicher Produkte und landwirtschaftlicher Ausrüstung in der Ukraine und alle anderen Aktivitäten, die die Produktion und den Export von Nahrungsmitteln durch die Ukraine weiter behindern, ohne Vorbedingungen zu beenden. „All dies kann nur als geopolitisch motivierter Angriff auf die globale Ernährungssicherheit gewertet werden“, erklärten die G7-Staaten.

(kna - mr)

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28. Juni 2022, 12:48