Ukraine/D: Bischof Meier unternimmt Solidaritätsbesuch
„Ich bin hier, um den Christen und allen Menschen in der Ukraine zu zeigen, dass die deutschen Bischöfe und die Gläubigen in unserem Land ihnen gerade in diesen Monaten von Krieg und Leid nahe sein wollen,“ erklärte der Bischof, der – wie schon bei früheren Gelegenheiten – betonte, dass die russische Invasion einen „eklatanten Völkerrechtsbruch“ darstelle, der die Existenz der ukrainischen Nation bedrohe. „Ich verstehe gut, dass die Ukrainer diesen Angriff mit entschlossener Gegenwehr beantworten. Europa und die ganze Welt müssen an ihrer Seite stehen.“
Bischof Meier trifft in Kiew mit Großerzbischof Swjatoslaw Schewtschuk, dem Oberhaupt der ukrainischen griechisch-katholischen Kirche, zusammen. Die Deutsche Bischofskonferenz und auch das Hilfswerk Renovabis pflegen traditionell enge Beziehungen mit beiden katholischen Kirchen in der Ukraine: der unierten Kirche des byzantinischen Ritus und der Kirche des lateinischen Ritus. In der Begegnung mit Großerzbischof Schewtschuk wird es neben der Einschätzung der politischen und militärischen Lage um die Situation der Kirche in der Ukraine gehen. Daneben sollen Hilfsmaßnahmen für die vom Krieg betroffenen Menschen, die von der Kirche in Deutschland unterstützt werden, besprochen werden. Auch die Seelsorge für die ukrainischen Flüchtlinge in Deutschland wird ein Thema des Austauschs sein.
Auch Besuch in Butscha und Irpin
Bischof Meier wird im Raum Kiew auch Butscha und Irpin besuchen, Orte, die in der Ukraine und international zu Symbolen einer brutalen Kriegsführung durch die russische Armee geworden sind. „Hier wurden Zivilisten in großer Zahl abgeschlachtet, verstörende Kriegsverbrechen begangen. Der Weg einer künftigen Versöhnung, auf den Christen hoffen, kann nicht an diesen Orten vorbeiführen.“
Einen hoffnungsvollen Akzent soll der Besuch von Bischof Meier auf dem Maidan setzen. Der Platz im Zentrum von Kiew steht seit den großen Demonstrationen 2013/2014 für den Willen des ukrainischen Volkes, sich auf den Weg von Freiheit, Rechtsstaatlichkeit und Demokratie zu begeben.
Gesprächspartner von Bischof Meier sind darüber hinaus der Apostolische Nuntius, Erzbischof Visvaldas Kulbokas, und führende Vertreter der orthodoxen Kirchen in der Ukraine. „Auch wenn es in früheren Zeiten manche Spannungen gegeben hat: Mehr denn je stehen die Kirchen in der Ukraine, katholisch und orthodox, zusammen, um den Menschen angesichts von Leid und Tod den Friedenswillen Gottes zu bezeugen“, betonte Bischof Meier.
In Lviv (Lemberg) wird die Delegation dem Vorsitzenden der lateinischen katholischen Bischofskonferenz in der Ukraine, Erzbischof Mieczysław Mokrzycki, begegnen und darüber hinaus Einrichtungen besuchen, in denen die Kirche Flüchtlinge betreut – unter ihnen ein Kloster der Benediktinerinnen und ein Pfarrheim.
(pm – mg)
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