Tirol: Gebete für nach Unwetter vermissten Priester
Im Tiroler Stubaital herrscht nach den Überschwemmungen und der bisher erfolglosen Suche nach dem Pfarrer des Seelsorgeraumes, Augustin Kouanvih, Schock und Bestürzung. Nachdem der aus Togo stammende 60-jährige Priester in seinem Auto bereits am Freitagabend von Wassermassen mitgerissen worden war und alle bisherigen Suchaktionen nach Auffinden des Wracks noch keine Spuren von ihm zutage gebracht haben, besteht kaum noch Hoffnung auf sein Überleben. Am Wochenende waren Bittgottesdienste für den Vermissten in allen Kirchen des Stubaitals überfüllt, berichtete sein Priesterkollege P. Peter Rinderer am Dienstag gegenüber Kathpress. Tagtäglich wird zudem derzeit in Fulpmes für den Geistlichen der Rosenkranz gebetet.
Gebetsaktion auf Instagram
Die Diözese Innsbruck hat auf Instagram ein „Gebet in einer Zeit der Ungewissheit" gepostet, das bei zahlreichen Gottesdiensten auch vorgetragen wurde. „Am Freitagabend haben uns die Kräfte der Natur erschrecken lassen. In diesem Szenario hat sich unser Pfarrer Augustin mit dem Auto auf den Heimweg gemacht, doch das Ziel seiner Fahrt hat er nie erreicht", werden dabei die Folgen des schweren Unwetters geschildert. Erinnert wird in dem von Diakon Leo Hinterlechner verfassten Text außerdem an das Lachen und die Hingabe, mit denen der Geistliche seinen Dienst geleistet habe.
Hintergrund
Pfarrer Kounanvih hatte sich am Freitagabend von Feierlichkeiten in Neustift verabschiedet. Sein vorzeitiger Aufbruch bei starkem Regen galt laut Medienberichten seiner Schwester, die auf Besuch gekommen war und auf ihn wartete. Wenig später wurde sein Auto von großen Wassermassen erfasst, die der Margarethenbach bei Fulpmes/Medraz verursacht hatte. Bei den Suchaktionen wurden außer dem komplett zerstörten Autowrack bisher nur die Bibel, Visitenkarten und Dokumente des Seelsorgers gefunden. Dennoch werde, trotz schwieriger Bedingungen weiter nach dem Priester gesucht, so die Behörden.
(kpa – schw)
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