Ö: Ergebnis zum synodalen Prozess kommt im September
Man werde die zusammengefassten Ergebnisse aus den synodalen Vorgängen in den österreichischen Diözesen und der vorsynodalen Versammlung der Bischofskonferenz in Mariazell nicht nur auf Deutsch, sondern auch auf Italienisch und Englisch in Rom einreichen, kündigte der Salzburger Erzbischof an.
Schon jetzt gebe es für ihn, Lackner, drei Gründe, um Danke zu sagen: „Zuallererst bin ich für die breite Beteiligung am Synodalen Prozess auf diözesaner Ebene dankbar." Trotz Pandemie habe es zahlreiche Rückmeldungen und sehr qualitätsvolle Gespräche in allen Diözesen gegeben, wo vor allem das Hören im Vordergrund gestanden sei. Ein „guter Geist, viel Offenheit und Wertschätzung" sei dann am 20. und 21. Juni bei der vorsynodalen Versammlung mit insgesamt 60 Personen in Mariazell erfahrbar gewesen. „Das gemeinsame Hören, Diskutieren und Beten war für die Bischöfe ein großes Geschenk und Vertrauensbeweis", so deren Vorsitzender.
„Besonderer Dank" gebühre auch dem Redaktionsteam, das in den letzten Wochen „mit hoher Kompetenz und in Eigenständigkeit" aus den vielen Beiträgen eine Vpräzise Zusammenfassung" erstellt habe. Der Termin zur Veröffentlichung der Österreich-Synthese rund um den Schulbeginn sei vom österreichischen Synoden-Team bewusst so gewählt, um ein entsprechend breite Wahrnehmung zu ermöglichen, erläuterte der Erzbischof.
Weltweiter Prozess durch den Vatikan angestoßen
Papst Franziskus hat Katholikinnen und Katholiken weltweit dazu aufgerufen, sich am zweijährigen synodalen Prozess zu beteiligen, der im Oktober 2023 in einer Weltbischofssynode in Rom, die den Titel „Eine synodale Kirche: Gemeinschaft, Partizipation, Mission" trägt, gipfelt. Deren Vorbereitung findet in drei Phasen - zunächst auf Ebene der Diözesen, dann der Kontinente und schließlich der Weltkirche - statt. Auch Orden, Kurienbehörden, katholische Vereinigungen, Gemeinschaften und katholische Fakultäten sind zur Teilnahme aufgerufen. Ziel dieses Synodalen Prozesses ist es, allen Gläubigen Gelegenheit zu bieten, „aufeinander und auf den Heiligen Geist zu hören", so die Devise von Papst Franziskus.
Die Österreichische Bischofskonferenz hat von Anfang an die Initiative des Papstes begrüßt und unterstützt. Synodalität wurde gleichsam zur „Chefsache" erklärt, indem mit Erzbischof Lackner der Episkopats-Vorsitzende als Teilnehmer für die Bischofssynode im Oktober 2023 gewählt wurde. Dieser koordiniert auch gemeinsam mit einem Synodenteam den Prozess auf nationaler Ebene. Neben „Pastoralbischof" Josef Marketz (Gurk) und Bischofskonferenz-Generalsekretär Peter Schipka sind auch zwei Frauen in der Spitzengruppe: die Wiener Pastoraltheologin und Religionssoziologin Prof. Regina Polak sowie die Innsbrucker Caritas-Direktorin Elisabeth Rathgeb.
Für die Erstellung der nationalen Synthese auf Basis der Eingaben aus den Diözesen und von kirchlichen Einrichtungen sowie der Beiträge bei der Versammlung in Mariazell wurde überdies ein aus vier Laien (zwei Frauen und zwei Männer) bestehendes Redaktionsteam eingesetzt. Neben dem Generalsekretär des Österreichischen Pastoralinstituts, Walter Krieger, sind es Birgit Bahtic-Kunrath vom Internationalen Forschungszentrum (IFZ) in Salzburg, Petra Steinmair-Pösel, Rektorin der Kirchlichen Pädagogischen Hochschule (KPH) Edith Stein, und der Europareferent im Generalsekretariat der Bischofskonferenz, Johannes Moravitz.
Schweizer Papier betont zwei Themen
Die Bischofskonferenz hat ihr Papier schon Ende Mai in einer Versammlung im Kloster Einsiedel veröffentlicht. Dabei hatte man zwei Themengebiete hat besonders betont: zum einen die vollständige Teilhabe von Frauen, um eine gerechtere Inklusion von wiederverheirateten Geschiedenen oder von Menschen aus dem LGBTIAQ*-Spektrum, ebenso von Jugendlichen und Menschen mit Migrationshintergrund, und zum anderen der an vielen Orten herrschende Klerikalismus, der der synodalen Kirche im Weg steht.
Synthese aus Deutschland fordert Erneuerung der Kirche
Vor einigen Tagen ist auch der Bericht aus Deutschland für die Synode veröffentlicht worden. In ihrer 13-seitigen Zusammenfassung der diözesanen Rückmeldungen zum weltweiten synodalen Prozess betont die Deutsche Bischofskonferenz (DBK) die Bedeutung einer Erneuerung der Kirche, um glaubwürdiger zu werden. „Um das Vertrauen in die Kirche wiederherzustellen, braucht es eine klare Positionierung der Bischöfe zu den drängenden Anfragen dieser Zeit wie den gleichberechtigten Zugang aller Getauften zu den kirchlichen Ämtern, eine Neubewertung in der Sexualmoral und einen diskriminierungsfreien Umgang mit homosexuellen und queeren Menschen", heißt es am Schluss des am vergangenen Freitag veröffentlichten Berichts. In Bezug auf den Missbrauchsskandal in der Kirche brauche es zudem eine klare Übernahme von Verantwortung, Kontrolle von Macht sowie den Versuch der Wiedergutmachung gegenüber den Betroffenen. „Eine synodale Kirche kann nur gelingen, wenn die Übernahme von Verantwortung durch alle Gläubigen und deren Beteiligung an Entscheidungen auf Pfarrei- und Bistumsebene möglich ist."
Die Katholiken in Deutschland blickten „mit Hoffnung auf den Synodalen Weg der Weltkirche", heißt es in dem Dokument. „Sie betrachten diesen Weg als gute Möglichkeit, um einerseits die eigenen synodalen Erfahrungen einzubringen, andererseits aber auch die dabei gewonnenen Erkenntnisse über notwendige weitere Schritte der Kirche auf ihrem Pilgerweg durch die Zeit.“
(kathpress- schw)
Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.