D: Bischof Bätzing warnt vor „Weiter so“ in der Gesellschaft
Bischof Bätzing betonte in seiner Predigt, schon das biblische Gottesvolk habe immer wieder Ende und Neuanfang erlebt, darin aber stets Gottes Führung erkannt: „Darum sind mir allzu sicher behauptete Kontinuen, also lückenlose Zusammenhänge nach dem Motto: das ist immer so gewesen; das wurde immer so geglaubt; was gestern falsch war, kann doch heute nicht richtig sein, ehrlich gesagt suspekt“, so Bätzing weiter.
„Es liegt gewiss in unserer menschlichen Natur, Brücken zu suchen zwischen dem Gestern und dem Morgen, zeitliche Linien zu ziehen und sinnvolle Zusammenhänge zu entdecken – was oft erst im Nachhinein möglich ist.“
Fokus auf Umweltschutz
Daher könne es ein prinzipielles „Weiter so“ in der Gesellschaft nicht geben. Gerade im Bereich der Schöpfungsverantwortung bräuchte es dringend „Innovation durch Einheit und Umkehr. Zu lange schon haben wir die Begrenztheit der Erde verbissen ignoriert und den Tod allzu vieler in Kauf genommen. Papst Franziskus wird nicht müde, auf die Bedrohung unseres gemeinsamen Hauses der Erde durch ökologische Ausbeutung, ökonomische Ungerechtigkeit, ideologisch gestütztes Kriegstreiben und fundamentalistische Hetze hinzuweisen. Wenn wir so weitermachen wie bisher, werden wir keine Zukunft haben.“
Der kommende Herbst und Winter mit der aktuellen Energiekrise könne dafür ein realistisches Übungsfeld sein, so Bätzing weiter: „Werden wir es durch Konsumverzicht und gelebte soziale Verantwortung schaffen, als Gesellschaft zusammenzuhalten, füreinander zu sorgen und nicht denen das Feld zu überlassen, die mutwillig Spaltungen provozieren und es darauf anlegen, unsere Demokratie zu destabilisieren?“
Grußwort und Mahnung des Apostolischen Nuntius
Auch der Apostolische Nuntius, Erzbischof Nicola Eterović, war beim Auftakt der Vollversammlung in Fulda dabei. In einem Grußwort an die Bischöfe sprach er über den Zusammenhang zwischen Synodalität, Kollegialität und Gemeinschaft. Diese drei Begriffe seien „sich komplementär ergänzende Wirklichkeiten katholischer Kirchlichkeit“, betonte er.
Synodalität dürfe allerdings nicht als „Parlamentarismus“ missverstanden werden, bei dem „mit unangemessenem Druck die angestrebten Ziele erreicht werden sollen.“ Er erinnerte in Einklang mit dem jüngsten Schreiben aus dem Vatikan zum Synodalen Weg daran, dass neue Amtsstrukturen nur in Abstimmung mit der Universalkirche eingeführt werden könnten. In diesem Zusammenhang wies er auch auf die Weltsynode hin, die im Herbst 2023 in einer Bischofsversammlung in Rom mündet.
(pm - hk)
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