Renovabis-Chef: Papstbesuch in Kasachstan kommt zur rechten Zeit
In den vergangenen Jahrzehnten hätten viele Deutsche und Polen das Land Richtung Westen verlassen. Da sie die katholische Kirche dort wesentlich getragen hätten, sei diese in dem zentralasiatischen Land nun auf der Suche nach einer neuen Identität. Der Papstbesuch komme zum rechten Augenblick: „Er stärkt diese kleine Ortskirche und ermutigt Katholikinnen und Katholiken, aus den eigenen Glaubenswurzeln eine tragfähige Zukunftsperspektive mit einem Beitrag in die Gesellschaft hinein zu entwickeln." Franziskus reist vom 13. bis 15. September nach Nur-Sultan, die Hauptstadt von Kasachstan. Dort wird er am VII. Weltkongress der Religionsführer teilnehmen und will zudem Vertreter der dortigen Ortskirche treffen.
Trotz der Verfolgung in sowjetischer Zeit und der räumlichen Zerstreuung habe die Kirche in Kasachstan überlebt, erklärte der Renovabis-Chef. „Der unerschütterliche Glaube und die Treue - gerade von so vielen Frauen, Müttern und Großmüttern - während der dunklen Zeit des verordneten sozialistischen Atheismus sind noch heute beeindruckend."
Es seien oft einfache Menschen, die in schwersten Zeiten den Glauben weitergegeben und so erhalten hätten, erinnerte Schwartz. Hierfür stünden beispielhaft die zur Seligsprechung vorgeschlagene und nach Kasachstan verschleppte Russlanddeutsche Gertruda Detzel und der selige Priester Wladyslaw Bukowinski. Auf diese Lebens- und Glaubenszeugnisse könne die kasachische Kirche stolz sein und aus ihnen Kraft und Zuversicht schöpfen.
Eine kleine christliche Gemeinschaft
In Kasachstan mit seinen 19 Millionen Einwohnern gehören rund 182.000 Menschen der katholischen Kirche an. Mehrheitsreligion ist der Islam. Der überwiegende Teil der Christen im Land, die ein Viertel der Bevölkerung ausmachen, ist russisch-orthodox. Die Religionsgemeinschaften lebten in Kasachstan in gutem Einvernehmen miteinander, heißt es.
Das katholische Hilfswerk Renovabis hat eigenen Angaben zufolge seit 1993 in Kasachstan 781 Projekte mit einer Gesamtsumme von rund 18 Millionen Euro gefördert. Die Projekte, sei es in Bereichen der Bildung oder im Sozialen, kämen auch Menschen zugute, die nicht katholisch seien.
(kna - gs)
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