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2022.10.10 Bischof Peter Kohlgraf überreichte die Dekrete ihrer offiziellen Ernennung zu Beauftragten der queersensiblen Pastoral an Mathias Berger und Christine Schardt 2022.10.10 Bischof Peter Kohlgraf überreichte die Dekrete ihrer offiziellen Ernennung zu Beauftragten der queersensiblen Pastoral an Mathias Berger und Christine Schardt 

D: Bischof Kohlgraf richtet in Mainz queersensible Pastoral ein

Der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf hat am Sonntag (9. Oktober) die Pastoralreferentin Christine Schardt und den Pfarrer Mathias Berger offiziell mit der queersensiblen Pastoral in seinem Bistum beauftragt. In einem Abendgottesdienst in der Kirche St. Quintin in der Mainzer Innenstadt überreichte der Bischof den beiden die entsprechenden Dekrete.


Bischof Kohlgraf dankte Pastoralreferentin Christine Schardt und Pfarrer Berger für ihre Bereitschaft und wünschte ihnen Gottes Segen. Der Mainzer Bischof dankte auch allen, die der Kirche weiter zugewandt sind: „Allen Menschen unterschiedlichster Prägung danke ich, wenn sie uns als Kirche ihr Vertrauen schenken, wenn wir gemeinsam auf Wege des Glaubens gehen, wenn wir in allen Gottes Ebenbilder erkennen dürfen. Ich bin dankbar, wenn wir weitergehen, fragend, lernend und gesprächsbereit.“ In einer Resonanz auf die Lesung betonte Christine Schardt: „Die vielfältigen Menschen sind von Gott so gewollt. Sie sind alle ‚made by god‘.“ Pfarrer Mathias Berger ergänzte: „Wenn wir sie ausschließen, muss klar sein, dass wir uns damit gegen Gott stellen.“

„Eine Kirche und eine Verkündigung, die Menschen und ihre Lebenswirklichkeit wahrnimmt und in ihrer Vielfältigkeit ernst nimmt und wertschätzt“

Bischof Kohlgraf betonte: „Wir reden nicht über irgendeine abstrakte ‚Lehre vom Menschen‘, wenn wir als Kirche sprechen und ich mich als Bischof äußere. Ich rede über konkrete Menschen und ihr Leben, und hoffentlich zunächst mit ihnen“, sagte er. Und weiter: „Mit Überzeugung habe ich daher den Texten des Synodalen Weges zugestimmt, die hier eine Neubewertung formulieren und konkrete Konsequenzen erwarten. Ich wünsche mir eine Kirche und eine Verkündigung, die Menschen und ihre Lebenswirklichkeit wahrnimmt und in ihrer Vielfältigkeit ernst nimmt und wertschätzt.“

Hintergrund

Bereits zum 1. April dieses Jahres hatte Bischof Kohlgraf Schardt und Berger zu Beauftragten für queersensible Pastoral im Bistum Mainz ernannt. Zu den Aufgabenfeldern der beiden Beauftragten gehören unter anderem die Vernetzung und Kooperation mit den queeren und queersensiblen Netzwerken und Communities. 

Christine Schardt kommt aus Frickhofen im Westerwald. Sie lebt seit ihrem Studium der Katholischen Theologie in Mainz und ist Pastoralreferentin in der Diözese Mainz. Christine Schardt ist verheiratet und hat zwei Kinder. Sie ist Hochschulseelsorgerin und Dozentin an den Hochschulen in Mainz. Ökumenisch, interreligiös und international engagiert sie sich in verschiedenen Teams und Vorständen. „Die entscheidende Frage lautet für mich nicht: Warum sollten wir uns ausgerechnet in der katholischen Kirche für queere Menschen einsetzen. Sondern: Warum nicht?“, sagt sie. „Denn Gott hat uns nicht einen Geist der Verzagtheit gegeben, sondern den Geist der Kraft, der Liebe und der Besonnenheit.“ (2 Tim 1,7)

Mathias Berger stammt aus Beerfelden im Odenwald. Nach dem Studium der Musik und Geschichte für das Gymnasiale Lehramt absolvierte er ein Studium der Katholischen Theologie in Frankfurt und Mainz und wurde 2008 zum Priester geweiht. Nach 13 Jahren in der verbandlichen Jugendpastoral des Bistums und als Diözesanjugendseelsorger ist er ab Oktober 2022 neben der Beauftragung für queersensible Pastoral Pfarradministrator der Pfarrei Liebfrauen in der Mainzer Neustadt. „Wir möchten unsere bisherigen Erfahrungen aus der Jugendarbeit und Hochschulseelsorge einbringen und auch lernend erweitern zugunsten eines Aufbruchs in unserer Kirche und in unserem Bistum bis zur vollständigen Anerkennung queerer Lebensrealitäten. Unsere Arbeit sehen wir als Mitarbeit an einer diskriminierungsfreien Kirche und Gesellschaft, die alle Menschen in ihrer Gottesebenbildlichkeit anerkennt und begleitet.“

(pm bistum mainz-sst)

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10. Oktober 2022, 12:05