D: Paderborns Erzbischof Becker feierlich verabschiedet
„Gott ist anziehend - nicht die Kirche mit ihren Strukturen und Machtverhältnissen", so Becker. „Merkt man, dass der Magnet der Kirche Gott ist? Vor wem gehen wir in die Knie? Was ist uns heilig?", so der emeritierte Erzbischof.
Auch im Reformprojekt des Synodalen Prozesses habe er derartige Fragen zu wenig gehört. Er selbst habe „diese Frage nicht deutlich genug gestellt", räumte Becker selbstkritisch ein. Christen könnten nicht zu allem Ja und Amen sagen. „Entschiedenheit ist gefragt. Wozu stehe ich in guten und bösen Tagen?", fragte er.
Dabei setzten sich viele Christen durchaus engagiert ein, „proklamieren Glauben und Gottes Gebote - und kaum etwas bewegt sich". Es ergehe ihnen wie dem alttestamentlichen Propheten Elija, so Becker mit Bezug auf den Text der Bibel-Lesung. Auch Elija sei frustriert und lebensmüde geworden, weil sein Einsatz für Gott vergebens war. Stärkung gebe es aber nur, wenn Menschen füreinander Engel werden und ermutigen. In diesem Sinne "wünsche ich meinem Erzbistum eine gesegnete Zukunft, schloss Becker.
Bei der Messe im Paderborner Dom zelebrierten unter anderem der Botschafter der Papstes, Erzbischof Nikola Eterovic. Zu Beginn dankte er im Namen des Papstes dem bisherigen Erzbischof für seinen langjährigen Dienst.
Neben dem Nuntius nahmen auch der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Limburgs Bischof Georg Bätzing, sowie Magdeburgs Bischof Gerhard Feige teil.
Vor drei Wochen hatte Papst Franziskus das altersbedingte Rücktrittsgesuch Beckers angenommen. Dieser war fast zwei Jahrzehnte lang Erzbischof von Paderborn. In der Deutschen Bischofskonferenz war der gebürtige Sauerländer, der vor seinem Werdegang als Priester ein Lehramtsstudium absolvierte, für das Thema Schule verantwortlich.
(kna – gs)
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